Der Geologe Brian Goodman soll seinem ehemaligen Boss Alan Morrisey helfen, denn dessen Energiekonzern hat mit einem neuen Bohrsystem den Erdkern beschädigt, und dadurch gewaltige Naturkatastrophen ausgelöst. Doch eine riesige Tsunamiwelle und das Verschwinden einer ganzen Stadt in Russland sind erst der Anfang, der Untergang der ganzen Welt droht…
Bei solch einer Storyline wird sicher niemand eine wissenschaftlich fundierte Geodoku erwarten, sondern eher einen launigen Ausflug in trashige Gefilde. Von den gewaltigen Naturkatastrophen sieht man erwartungsgemäß auch außer einigen CGI Bildern praktisch gar nichts. Immerhin für einen Fernsehfilm von der Stange, der ohne große Investitionen zusammengeflickt wurde, konnten einige nette Sets und Drehorte aufgetrieben werden, die die ganze Räuberpistole recht plausibel wirken lassen. Auch die Bilder aus den Computer sind im Genrerahmen zwar von wechselhafter Güteklasse aber insgesamt ganz brauchbar.
Die Story ist ebenfalls reichlich altbacken, Deep Core ist so ein Zwitterwesen aus Armageddon und The Core, das Drehbuch dürfte jedenfalls an einem einzigen Nachmittag entstanden sein. Wir haben den bösen Kapitalist, der durch seine Geldgier den ganzen Schlamassel auslöst, den aufrechten Helden, der zu Beginn mal eben ein Labor in die Luft jagd und statt im Knast zu landen einen neuen lukrativen Job bekommt und am Ende natürlich den Tag rettet. Von den Kollegen und Mitstreitern des Bohrteams, darf natürlich auch jemand heroisch ins Lavagras beißen, Lovestrory etc., etc., alle Kriterien eines DTV-Films jedenfalls werden erfüllt, dafür möchte ich stark bezweifeln, das dieser Film jemals in China ausgestrahlt wird, so wie die Gelbmänner hier repräsentiert werden, hehe.
Verkörpert wird die ganze Bande von einem soliden B-Cast mit einigen bekannten Nasen. Mit Wil Wheaton (der Wesley Crusher Pfeife aus Star Trek TNG) und Terry Farrell (Jetsia Dax aus DS9) sind Serienerfahrene Leute dabei. Craig Sheffer durfte sogar schon mit Sandra Bullock auftreten und auch in den Nebenrollen sind routinierte Kämpfer dabei, so daß darstellerisch kaum was anbrennt. Die Charaktere sind da wieder eine andere Sache, besonders der Hauptdarsteller ist eigentlich niemand den man als sympathisch bezeichnen, sondern eher ein wandelnder Schlaubi Schlumpf und auch das ewige Kompetenzgerangel aller Beteiligten wirkt auf Dauer ein wenig ermüdend, denn interessant. Positiv hingegen ist das sich der Film selbst nicht allzu ernst nimmt, ein paar ganz nette Oneliner lockern die Stimmung ab und zu wieder auf.
Action wird nicht allzu groß geschrieben (kost ja auch Geld), richtig flott wirds erst zum Ende hin, dennoch kommt große Langeweile oder zu viel Gefühlskram nicht auf. Deep Core ist jetzt wahrlich kein berauschender Film, bestenfalls mittelmäßig, aber man kann ihn sich durchaus mal ansehen.
5/10