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HIDDEN ENFORCERS

Sammo Hungs Schauspielerkarriere ist seit den frühen 90ern auf Talfahrt, zumindest in Hongkong, in den Staaten feierte der agile KungFu-Bud Spencer mit der erfolgreichen TV-Serie MARTIAL LAW ja noch einen zweiten Star-Frühling. Nun, auch der Sammo muss sich Geld für seine tägliche Burger-Diät verdienen und so kommt es, dass einer der ehemals ganz großen HK-Stars immer wieder mal in kleinen, tendenziell schäbigen Low Budget-Produktionen wie FLYING DRAGON, LEAPING TIGER oder eben dem hier besprochenen HIDDEN ENFORCERS auftaucht.
Produziert wurde dieser Actioner aus dem Jahre 2002 von Takkie Yeungs Filmschmiede B&S, die uns zuweilen schon nette kleine Genrevertreter wie KILLER´S EXPIRY DATE beschert haben. Regie führt Ringo Lams Bruder Nam Yin, der auch das Drehbuch schrieb, und neben Sammo agieren Akteure wie Nadia Chan, Monica Lo (aus Ching Siu Tungs NAKED WEAPON und BELLY OF THE BEAST), Ken Wong (DOWNTOWN TORPEDOES) und David Lee. Diese bilden eine Art Vigilanten-Kommando unter Führung von Ex-Cop Sammo, der von seiner Ohnmacht als Polizist den großen Verbrechern gegenüber derart genervt war, dass er den Dienst quittierte, um jetzt den Punisher zu mimen. Dabei trainiert er seine Truppe irgendwo im thailändischen Busch, wobei seine Zöglinge offensichtlich von den Segnungen der Zivilisation nicht viel mitbekommen, denn als sie für einen Auftrag in die große Stadt kommen sind sie erst einmal völlig baff ob all der Wunder unserer Zeit. Schon beim zweiten Auftrag der HIDDEN ENFORCERS geht so ziemlich alles schief, unsere jugendlichen Helden erschießen im Übermut neben dem Ziel auch gleich ein paar Polizisten, so dass sie letztendlich von der Polizei, der Bande des Opfers und ihrem Meister gejagt werden. Logischerweise führt das immer wieder zu Scharmützeln, die zumeist in Form von Shootouts, gelegentlich abgerundet durch ein paar Martial-Arts-Moves, ausgetragen werden. Diese Szenen sind von Actionregisseur Ridley Tsui (SKINNY TIGER, FATTY DRAGON, aber auch HER NAME IS CAT 2) solide und blutig inszeniert, leider ist die Action dann aber doch nicht so zahlreich, wie man es sich aufgrund des grauenhaften Drehbuchs wünscht. Denn dieses ruiniert letztendlich den gesamten Film, da die Geschichte unoriginell ist, die Dialoge sich irgendwo zwischen schwachsinnig und pathetisch bewegen und die Protagonisten alle miteinander derart unsympathisch sind, dass man auf ihr baldiges Ableben hofft. An diesen Mängeln kann auch die anständige Arbeit der Herman Yau-Spezis Joe Chan (Kamera) und Brother Hung (Musik) kaum etwas ändern, so dass trotz Sammo Hung, guter Action und solider formaler Umsetzung HIDDEN ENFORCERS nur hartnäckigen Liebhabern des sympathischen Dicken, der hier mal wieder eine blondierte Frontlocke trägt, und passionierten Actiongülle-Fans zu empfehlen ist.

5/10

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