Asiatische Dramen sind meist sehr eigensinnig: Grandiose Bilder stehen einer schleppenden Handlung gegenüber. - So gut wie nie ist Filmmusik zu hören und gesprochen wird eher selten. Die Filme leben eben von den Bildern.
"What Time Is It There?" gehört genau in diese Sparte. Hier wurde es allerdings leider etwas übertrieben. Die Bilder sind nach wie vor sehr atmosphärisch und auch die Schauspieler spielen hervorragend. Vor allem durch letzteren Punkt beginnt man doch ab und an mitzufühlen, kommen einem doch so viele Situationen, wie z.B. nächtliche Trauer, aus dem eigenen Leben so bekannt vor.
Trotzdem halten sich derartige "Mitfühlerlebnisse" eher in Grenzen, ganz im Gegensatz zur aufkommenden Langeweile. Der Film ist nämlich schlicht und einfach zu lang. In jedem Charles Bronson Film wird mehr gesprochen. Die einzelnen Tiefgänge müssen komplett aus dem Verhalten der Charaktere interpretiert werden, Gespräche gibt es ja leider kaum. Dabei verliert sich der Film aber, ähnlich wie jeder Tarantino-Streifen, in der Schilderung und Ausführung unwichtiger Details und Einstellungen. Bei Tarantino jedoch oft brillant als amüsantes Stilmittel eingesetzt, scheitert der Film an ellenlangen Einstellungen auf herumsitzende Personen. Wer findet es schon spannend 97 Sekunden eine Frau dabei zu beobachten, wie sie in einem Stuhl sitzt? Oder einem Mann der in seinem Auto schläft?
Zunder zum interpretieren gibt es genug, jedoch erweckt der Film keinesfalls Lust dies auch zu tun.
Fazit: 5/10