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Neben dem Zombie- war der Kannibalenfilm in den späten 70er und frühen 80er Jahren d a s bestimmende Genre besonders im italienischen Film. Unzählige, meist billig produzierte Exploitation überschwemmte regelrecht den Markt. Mit "Zombies unter Kannibalen" wurde ein absurder Mix - wie der deutsche Titel schon verrät - zwischen beiden Genres versucht. Dennoch gehört der Film von Trash Regsseur Marino Girolami (Filmtitel wie "Flotte Teens - Runter mit den Jeans" sprechen eine deutliche Sprache) noch zu dem besseren Splatter dieser Zeit und genießt heute - zumindest innerhalb einer kleinen Filmgemeinde - Kultstatus.

Zur Story: In einer Großstadt treten seltsame Vorfälle von Kannibalismus auf. Eine Anthropologin, eine Reporterin und noch ein paar Männer machen sich auf, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Die Spur führt zu der Insel Kito, auf welcher ein gewisser Dr. O`Brian lebt und Grausames veranstaltet...

Durch Originalität kann diese simple 08/15-Handlung nun wahrlich nicht punkten. Auch die Idee, dass Kannibalen und Zombies gemeinsam auf der Insel den Eindringlingen das Fürchten lehren ist - gelinde gesagt - haarsträubend. Origineller ist dann schon der moderne Dr. Frankenstein, welcher den - kommt oft in solchen Filmen vor - Fatalismus der Wissenschaft außerhalb der Zivilisation symbolisiert. Natürlich gibt es (wie gewohnt) etwas - leider zu wenig - nackte Haut zu bestaunen und bei den zahlreichen Verfolgungsjagden durch den Dschungel kommt auch einmal (wenn auch nur selten) so etwas wie Spannung auf.
Die Darsteller bleiben durch die Bank ziemlich blass und Regisseur Girolami dürfte auch nur Insidern ein Begriff sein. Warum aber ist "Zombi Holocaust" (so der Originaltitel) dennoch ganz passabel? Nun, weil er recht saftige und gelungene Splatter-Effekte in annehmbarer Dichte präsentiert. Sowohl die üblichen Ausweidungen, als auch Kehle aufschlitzen, Aufspießen oder schlicht Zombie-Kopf mit Boot-Motor zerbohren (mein Favorit) sind so heftig und explizit, dass sich jeder Splatter-Fan daran erfreuen dürfte. Selbige derbe Effekte dürften dann wohl auch die Beschlagnahmung des Films verursacht haben. Die Effekte, die nicht mit Blut zu tun haben, sind jedoch zuweilen unfreiwillig komisch. Hier seien nur das miese Make-Up der Zombies und der Mann erwähnt, der sich aus dem Hochhaus stürzt - man sieht deutlich, dass es sich um eine Puppe handelt.
Leider ist (zumindest in der Fassung, die ich besitze) die deutsche Synchronisation recht mau ausgefallen. Liegt vielleicht daran, dass diverse Szenen nachträglich eingefügt wurden (?).

Fazit: Sattes Trash-Spektakel mit dünner Story. Die Inszenierung ist ok, die Darsteller bleiben blass, aber der Blutgehalt stimmt. Im Gesamtvergleich nur Durchschnitt, doch für Splatter-Fans eine echte Empfehlung.

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