Passend zum Start von „Jumanji – The Next Level“ ließ es sich die Mockbuster-Schmiede Asylum natürlich nicht nehmen, ein billig herunter gekurbeltes Pendant dahin zu klatschen. Dabei sind die auf dem Cover abgebildeten Elefant und Nilpferd gar nicht dabei und Bai Ling spielt natürlich nicht die Hauptrolle.
Sarah, Rae und Chrissy wollen soeben eine Retro-Spielhalle eröffnen, als an einer Daddelstation ein unbekanntes Spiel namens Rancala auftaucht und ein Avatar von Jake anzeigt, Sarahs Bruder, welcher vor zehn Jahren spurlos in einer Spielhalle verschwand. Das Trio beschließt, in das Spiel einzutauchen und Jake zu befreien…
Wenn es „Jumanji“ und ähnlich gelagerte Spielchen (im doppelten Sinne) nicht bereits gäbe, erschien die Idee durchaus innovativ. Level für Level müssen Gefahren überstanden werden, bis ein jeweiliger Endgegner auftaucht, welcher natürlich ebenfalls besiegt werden muss.
Steigerungen sind durchaus willkommen, denn der Einstieg am Strand liefert zunächst nur CGI von der Resterampe in Form von Sharknados.
Damit der Eindruck eines Arkadespiels nicht verloren geht, werden bei einigen Fights ein paar CGI beigemengt, während diverse Hologramme veranschaulichen, wie es um die Gesundheit oder die Anzahl der verbleibenden Leben bestellt ist.
Leider gestaltet sich der Staffellauf auf Dauer nicht allzu abwechslungsreich, obgleich die Kulissen treffend gewählt sind und die Damen für jedes Level neu bekleidet werden.
Zwischen Soldaten, ein paar Dinos und einer verschleierten Hexe fallen die Antagonisten nicht allzu drastisch aus.
Immerhin ist über weite Teile kaum eine Verschnaufpause auszumachen, was die Angelegenheit zumindest nicht langweilig erscheinen lässt, bis eben Bai Ling auftaucht und in ellenlangen Monologen über ihr Schicksal berichtet. Sie ist allerdings die einzige, bei der darstellerisches Können durchschimmert, weshalb man ihr wohl den Erklärbären zutraute.
Zumindest das krasse Gegenteil vom endgültigen Endgegner, der den Begriff Overacting beinahe neu definiert. Leider gibt es zum Showdown kaum eine dramaturgische Steigerung, obgleich ein paar Mal ein Nilpferd durchs Bild rennt.
Am Ende sollten sich geneigte Betrachter mal wieder im Klaren sein, dass hier Trash auf dem Niveau vom Abenteuerspielplatz geboten wird: Schwache Ausstattung, miese CGI, unterdurchschnittliche Mimen, eine allenfalls mäßige Choreo und nicht gerade ein Fundus an emotionalen Auswüchsen.
Das weitgehend flotte Tempo und einige herrlich dämliche Einlagen, nebst sinnfreien Dialogen erfüllen hingegen ihre Aufgabe und in Anbetracht vom zu erwartenden Niveau ist das alles zweckdienlich.
5 von 10