Review

Die Fünf Söldner des Todes
Das wäre wohl der passendere Titel gewesen.Denn darum dreht sich in dem indonesischen Film die gesamte Handlung und der Titel wird ein gutes Dutzend mal ausgesprochen.Aber Unternehmen mit Tiernamen waren nunmal Trend im Actionfilm der 80er.
Anyway, die fünf schrägen Charaktere sind ein echter Lichtblick im vietnamesischen Dschungel.Auch wenn es allesamt auch nur sadistische, psychopathische, vergewaltigende Inglorious Basterds sind.
Selten hab ich mich mit einer Review so schwer getan.
Der Film macht es einem auch nicht leicht.
Er beginnt chaotisch und schleppt sich langsam und zäh daher.
Fast so als hätte Godfrey Ho auch hier seine Schnippelfinger im Spiel.Als Entschädigung gibt es in der ersten Hälfte ein paar skurrilen Szenen, z.B. die menschlichen Blutkonserve, die barbusig ballernden Badenixen.
Aber ab der Hälfte des Films nimmt die Action zu.Es folgen geradezu psychedelische Anti-Kriegsfilm ähnliche Handlungsstränge die in einem grandiosen Finale münden das an alte Italio-Western erinnert.
Das alles natürlich auf handwerklich armseligem Niveau, aber die Grundzüge sind durchaus erkennbar.

Kommen wir also nochmal auf die interessanten Aspekte, wie die psychedelischen Momente des Films, zurück.
Da wären zum einen die Zeitlupen-Fights.
Es gibt in dem Film zwei -Mann gegen Mann- Kampfszenen die komplett in Zeitlupe abgespult werden.
Ich habe den letzten Fight exakt mit 3 Minuten gestoppt.In normaler Geschwindigkeit abgespielt wäre er nach 20 Sekunden zu Ende gewesen.Krönung ist jedoch die im direkten! Anschluss an den Kill folgende Kuschelszene im Fluss zu schnulziger Liebesmusik.Zuerst konnte ich nichts mit dem Fight anfangen und dachte - langweilig.In retrospektive betrachtet macht die Zeitlupensequenz sogar Sinn und unterstreicht den langsam eintretenden Wahnsinn unserer “ Helden “.
Mein Highlight ist jedoch die “ Trau Frauen nicht ! “ Szene samt kill ( die ich nicht Spoilern werde ).
Da wusste ich kurzzeitig nicht ob ich lachen oder kopfschüttelnd die Stop Taste drücken sollte.Der Wahnsinn holt speziell den Irokesen ein, und wenn dann noch minutenlang ein Pulsschlag die Hintergrundmusik ersetzt, ist ein Vergleich zu Apocalypse Now plötzlich gar nicht mal so weit hergeholt.
Ob das alles so vom Regisseur gewollt war sei mal dahingestellt...

Auch geht’s hier recht derbe und ungeschnitten zur Sache und es wird gestorben und gefoltert was Messer, Knüppel, Speere, Pfeile und Maschinengewehre hergeben.

Nun zum Fazit:
Ganz schweres Ding.Der mehr als holprige Einstieg, trashig anmutende Szenen und einige Durststrecken in der ersten Hälfte sind auf der Negativseite zu verbuchen.
Da war es nur ein weiterer billig heruntergekurbelter Vietnamreisser aus einem Filmentwicklungsland.
Ob gewollt oder nicht, hat der Film dann die Kurve bekommen und ist unfassbarerweise fast in Arthouse Gefilde abgedriftet.
Das wird nicht jedem Gefallen.Auch ich hatte mich auf ein Trashfest mit Freudentränen eingestellt.Das habe ich auch ein paarmal bekommen, bis mir das Lachen zum Ende hin vergangen ist.
Einige mögen in den psychedelischen Szenen nur puren trash sehen, und das wäre auch nicht abwegig, aber irgendwie glaub ich das da jemand mehr im Sinn hatte.

Macht summa summarum 6/10 Henkersmasken.
Die erste Hälfte zieht den Film deutlich runter und wird ihm zum Finale hin in kleinster Weise gerecht.

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