Review

Ein sehr schöner Coming-of-Age-Film aus Deutschland, angesiedelt in Berlin, im heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Mittelpunkt steht Lena Urzendowsky als Nora, also eine fast 20jährige, die eine 14jährige spielt. Und was soll ich sagen? Es passt perfekt & ist sowas von glaubhaft. Ihre zierliche Gestalt, ihr junges Erscheinungsbild, ihre kindliche Stimme, ihre süße Schüchternheit, ihre Augen, die so unschuldig & so neugierig gucken, ganz wunderbar, wie zärtlich & einfühlsam sie diese Figur einfängt, die am Anfang noch ganz ein Kind & am Ende zwar noch keine Frau ist, aber definitiv schon auf dem Weg dorthin, einen Teil der Strecke zurückgelegt hat.

Auch wenn die Sache mit den Raupen & Schmetterlingen etwas nach Holzhammer-Symbolik riecht, es fällt zu keiner Zeit unangenehm ins Gewicht, ist eher eine liebevolle Ergänzung. Noras Entwicklung erfolgt wunderbar beiläufig, mit der ersten Monatsblutung & ihrem Umgang damit, mit einem aufkeimenden Selbstbewusstsein & mit dem ersten Verliebtsein, in eine ältere Schulkameradin, gespielt von Jella Haase. Der komplett aus der Perspektive der Teenager geschilderte Film hat ein paar grandiose Momente & vermittelt das Lebensgefühl dieser einschneidenden Zeit, begleitet von einer tollen & unaufdringlichen Musikuntermalung.

Weniger gut gefallen hat es mir, wenn sich der Fokus auf Noras Umfeld verlagert, etwa auf ihre Schwester (Lena Klenke) oder deren Anhang, obwohl auch das eine authentische Qualität hat. Aber der Star ist zweifellos Lena Urzendowsky, deren fantastische Performance den Film zu etwas Besonderem macht. Ihr dabei zuzusehen, wie sie erblüht, oder besser: sich entfaltet, berührt. Mein heimliches Highlight ist ihre abstrakte Präsentation über das Leben & Sterben eines Falters.

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