Schafezählen schwer gemacht
„Schlaf“ erzählt von einer jungen Frau, deren Mutter unter verstörenden, mysteriösen Träumen und Panikattacken leidet (die sie sogar in einen katatonischen Zustand versetzen!), die mit einem grausamen Geheimnis eines kleinen, abgelegenen deutschen Dorfes/Hotels in Zusammenhang stehen und ihre Nachforschungen in einen nie endenden Alptraum verwandeln...
Was ist real, was ist Gefahr?
Was ist fern, was ganz nah?
Zwischen J-Horror und surrealer Verunsicherung,
ist dieser Gedankentrip alles andere als dumm.
Auf Sandra Hüller ist ja eh Verlass,
aber auch der Rest der Besetzung ist gut drauf und hat Spaß.
„Schlaf“ verläuft auf der Grenze zwischen Realität und Traum,
so deutlich Genre und doch deutsch, man glaubt es kaum.
Von Wildschweinen, Flüchen und Löchern im Kopf,
packt „Schlaf“ jede Gelegenheit zu beunruhigen beim Schopf.
Zwinker nicht, wach lieber auf,
denn was passiert, wenn du gehst im Zwielicht drauf?
„Schlaf“ braucht keine Jumpscares oder Fratzen,
oft reicht ja schon an der Tür ein sanftes Kratzen.
Es tickt, es klickt, es regnet und grunzt,
ein durch und durch empfehlenswerter Grusler, wenn auch keine ganz große Kunst.
Das sollte man auch hierzulande beachten,
denn schon längst sind die Zeiten vorbei, in denen andere Länder über uns lachten.
Einheimische Sitten, Schatten aus dem Einst,
schön zu sehen, deutscher Genrefilm, wenn du so aufkeimst.
Klar sind Themen, Aufhänger und Sinn nicht neu,
doch „Schlaf“ zieht sein Ding durch, rigoros, surreal und ohne Scheu.
Als Höhepunkt „Climax“ mit braunem Pack,
ein ausgerutschtes Thema, aber immerhin neuer Lack.
Schlaf, Kindchen, schlaf,
deine Mutter hütet die Schaf.
Schön, dass ich solche lobenden Worte über einen deutschen Genrefilm schreiben darf...
Fazit: eine gezielte, traumatische Mischung aus „Inception“ und Lynch. Deutsches, intelligentes und spannendes Genrekino von Format. Augen auf, Daumen hoch!