"Man fühlt sich auf einmal so unbedeutend."
Die legendäre britische Komikertruppe Monty Python legt mit "Der Sinn des Lebens" eine Groteske vor, die von Geburt bis Tod episodenhaft einzelne Stationen des Lebens verschiedener Gesellschaftsebenen karikiert. Im Gegensatz zu den bisherigen beiden erfolgreichen Werken "Das Leben des Brian" und "Die Ritter der Kokosnuss" enthält der Film keine durchgängige Handlung. Stattdessen bietet die Aufteilung in mehrere Abschnitte die Gelegenheit mehrere Sketch-Episoden zu integrieren.
Von seinen Themen ist "Der Sinn des Lebens" breit gefächert. Die Kirche, Kriege, das Militär sowie der Organhandel werden allerdings am offensichtlichsten kritisiert. Auch dem Tabuthema Sexualität widmet die Komödie viel Zeit.
In seiner Präsentation ist der Film recht offensiv, teils schon derbe rabiat. Während der Sexualkundeunterricht am lebenden Objekt noch eine skurrile Atmosphäre verbreitet und die Gegensätzlichkeiten der protestantischen und katholischen Kirchen charmant parodiert werden, ist die später erfolgende Entnahme von Organen am ebenfalls noch lebenden und sich unter Schreien windenden Menschen, etwas viel des guten.
Mit Brachialhumor geizt die Groteske ebensowenig. Wenn ein unnatürlich dicker Mann zur späteren Laufzeit ein Restaurant besucht und sich ständig erbricht, ist die Grenze zwischen verrückt komisch und ekelhaft nicht mehr fern. Das finale platzen des Herrn gehört dann allerdings definitiv in die letztere Kategorie.
Nicht nur der Humor, auch die Erzählweise ist leicht holprig. Eingestreute Musical-Sequenzen reduzieren trotz ihrer Heiterkeit das Tempo. Handwerklich und visuell ist "Der Sinn des Lebens" dagegen sehr einfallsreich.
Die Mitglieder der Monty Python Gruppe Graham Chapman, John Cleese ("Harry Potter"-Reihe, "James Bond"-Reihe), Terry Gilliam ("12 Monkeys"), Eric Idle ("Nonnen auf der Flucht"), Terry Jones ("Erik der Wikinger") und Michael Pallin sind spielfreudig und präsentieren ihre zahlreichen Rollen sehr variantenreich.
Neben einigen Schmunzlern sind echte Höhen in "Der Sinn des Lebens" eher selten. Ideenreich aber auch sehr grenzwertig fällt die Groteske von Monty Python aus. Mittels sanfter Ironie bis zu vulgärem Klamauk nimmt der Film vor allem die Kirche, Manager sowie Ärzte ins Visier, ohne auf Tabus zu achten. Dies passt so rein garnicht zur überaus intelligenten Inszenierung. Man merkt schon, dass "Der Sinn des Lebens" unter Druck produziert wurde und das Feingefühl von "Das Leben des Brian" und "Die Ritter der Kokosnuss" missen lässt.
6 / 10