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Die Pythons lassen’s wieder krachen. Nach den Erfolgsschlagern wie "Ritter der Kokosnuss" und "Leben des Brian" servieren sie nun einen abendfüllenden Film, der sich der wichtigsten Frage unseres Lebens widmet und endlich plausible Erklärungen nach dem "warum" liefert: der Sinn des Lebens. Episodenhaft wie in der Kultserie "Flying Circus" werden hier verschiedene Kurzfilme aneinandergereiht präsentiert, allesamt mit dem Thema bzw. dem Versuch, sich dem Sinn des Lebens zu nähern.

Ist es die Völlerei? Nein, davon wird man nur fett, noch fetter, so fett bis nichts mehr rein paßt und man schließlich platzt. Oder Kinderzeugen, die Katholiken machen's ja schließlich vor? Nein, auch nicht, denn am Ende hat man so viele Kinder daß man nicht mehr weiß wohin damit. Monty Python tragen hier wirklich dazu bei, daß man sich ernsthaft und seriös mit dem Thema auseinander setzt. Dieser Film ist nicht witzig. Naja ok. Ich geb's zu, ich hab gelogen. Der Film ist urwitzig und so dermaßen bösartig, daß man von schwarzem Humor eigentlich schon gar nicht mehr reden kann, sondern blanken Zynismus dem Leben gegenüber unterstellen muß.

Die Herren Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle. Terry Jones und Michael Palin gehen dabei wieder völlig respektlos vor und ziehen einfach alles durch den Kakao, was gerade in die Quere kommt. Viele Themen, auch wenn der Film schon zwanzig Jahre alt ist, sind auch heute noch aktuell. Gerade das Thema Katholizismus und Empfängnisverhütung oder die Organverpflanzung werden heute genauso heiss diskutiert wie seinerzeit. Umso unterhaltsamer sind daher die Episoden zu diesen Themen, sie haben nichts an Aktualität verloren. Daß Monty Python witzig ist, ist sowieso Ansichtssache - wer sie noch nie leiden konnte wird diesen Film hassen, für Fans hingegen ist "Der Sinn des Lebens" der reinste Genuß.

Nicht außer acht zu lassen ist dabei auch selbstverständlich die musikalische Darbietung. Wie in allen anderen Python-Werken auch darf Musik nicht fehlen, und so wird auch hier wieder aus den vollen geschöpft. Die Texte sind genauso bös und bitter wie der gesamte Film, der Knaller schlechthin ist sicherlich der Kinderchor der über die geheiligten Spermien singt ("every sperm is sacred").

Durch diesen Film erfahren wir zwar immer noch nicht, was denn der Sinn des Lebens nun tatsächlich ist, wir sind ihm aber ein beträchtliches Stück näher gekommen: Humor gehört jedenfalls dazu, und damit auch dieses Machwerk der Python-Gruppe.

(8/10)

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