Story:
Der Schüler Hajime ist ein Looser wie er im Buche steht. Kommunikationsunfähig und extrem schüchtern von Natur aus wird er zum willkommenen Opfer für die rüden Späße und Drangsalierungen seiner Klassenkameraden. Mehr als einmal kommt er mit blutigen Schrammen nach Hause. Und auch dort erfährt der Junge keine Atempause: Seine zutiefst zerstrittenen Eltern machen das traute Heim zum Schlachtfeld ihrer hasserfüllten Anfeindungen, was nicht selten in gewalttätigen Ausbrüchen des gewalttätigen Vaters endet. - Doch so still er nach außen hin auch ist. Die Unerträglichkeit seiner Umwelt sowie Selbstzweifel aufgrund seiner sadistischen Phantasien haben in Hajime mittlerweile eine entrückte, zutiefst haßerfüllte Persönlichkeit keimen lassen. Fast mantraartig wiederholt der Junge in seiner Freizeit Kampfsportübungen. Als ihn die Schulschläger eines Tages wieder einmal besonders in die Mangel nehmen, entlädt sich die verzweifelte, rasende Wut des jungen Mannes in einem grausigen Blutbad unter seinen Peinigern. - Und die zweifelhaften "Qualitäten" von Hajimes unbändiger Tötungswut bleiben nicht unbemerkt. Der Anführer eines Yakuza-Killerkommandos erschleicht sich das Vertrauen des verwirrten Schülers, um ihn zur lenkbaren Tötungsmaschine umzufunktionieren: Unter seiner Anleitung wird aus Hajime Ichi, der Killer...
Review:
Bereits ein Jahr nach Takashui Miikes vielbeachteter Realfilm-Blutorgie stellte man in Japan das Anime-Prequel gleichen Titels fertig. War fast vorhersehbar, hatten die Geschichten um Killer Ichi doch ihren Ursprung in einer Mangareihe gefunden. Qualitativ siedelt sich diese Anime-Variante allerdings bestenfalls im guten Mittelfeld an. Den Storytechnisch wird uns hier lediglich das zu Erwartende geboten. Der "Aufstieg" oder Fall (je nachdem wie man es nennen will) des Schülers Hajime zum wahnsinnigen Assassinen Ichi. Großartige Winkelzüge zieht der Film dabei nicht, sondern verfolgt (wohl auch mit aufgrund seiner relativ kurzen Laufzeit) lediglich zielstrebig den vorgegebenen Haupthandlungsstrang. Dabei artet er nicht in solche Gewaltorgien aus wie Miikes Vorgänger, spart aber auch nicht wirklich an hämoglobinhaltigen Szenen. Doch genau da liegt hier irgendwo "der Hund begraben": Story - Denkbar einfach und ohne Überraschungen. Im Grunde kannte man fast alles schon aus Hajimes Backflashs im Realfilm. Gore - Hier tritt der Anime deutlich kürzer und beraubt das Prequel somit des fast einzigen Standbeins des Vorläufers fast zur Gänze. Und ohne dieses verliert der Film etwas den Wind in den Segeln und plätschert so mehr oder weniger unmotiviert dahin.
F A Z I T :
Wirklich schlecht ist das Anime-Prequel nicht geworden, zugegeben. Bedauerlicherweise aber auch nicht wirklich gut. Dafür fehlen dem Streifen in punkto Story sowie auch in den Gore-Szenen einfach die unikaten Einfälle, um ihm ein eigenes Flair zu verleihen. Hier wurde in Dienst nach Vorschrift-Manier mal eben eine Fortsetzung aus dem Boden gestampft, ohne das man sich vorher tiefere Gedanken +über die Konzeption gemacht hätte. Anime- und Ichi-Fans können sich den Film der Vollständigkeit halber gut und gerne mal ansehen. Denn der fetzige Soundtrack und die eingestreuten Splatterszenen halten schon zeitweilig bei Laune. Letzlich strauchelt das Werk jedoch merklich an fehlender Eigensubstanz.