Das „Space Zombie Bingo“-Rezept für den außerirdischen Zombie-Invasoren zum selber machen. Man nehme:
- ein Paar Schwimmflossen
- eine Schweißermaske
- ein schwarzer Neoprenanzug
- ein paar Golfbälle
- ein Lampenschirm
- eine verbogene Antenne
- eine Spielzeug-Laserpistole mit dufte Sound- und Blinkeffekten…
…dazu noch ein zum Raumgleiter umfunktionierter Trabbi, Planeten und Sternschnuppen aus Pappmaschee, ein ganzes Rudel schelmenhafter Laien-Darsteller, mit vollem Unernst bei der Sache, und viel lässiger Surf Punk…
…und fettig ist „Space Zombie Bingo“ – Tromas ganz eigene Interpretation der gruschigen 50er-Jahre-Science-Fiction-Klassiker.
Doch Troma waren an Schnüren baumelnde Pappteller als Ufos oder Rigips-Kulissen freilich nicht genug und deshalb wurden hier noch mehr Kosten und Mühen als sonst gescheut, um uns auch wirklich komplett sinnfreien und bodenlos billigen Retro-Nonsens aufzutischen. Bravissimo!
Und das Ergebnis kann sich dann auch tatsächlich sehen lassen:
Beginnen tut alles mit einem Fernsehsprecher, der uns darüber in Kenntnis setzt, welch unerträglichen Terror die nachfolgende Geschichte beinhaltet.
Es folgt eine Familie, die beim Picknicken auf einem „typischen Amerikanischen Friedhof“ von watschelnden Außerirdischen vom Planeten Plankton überrascht und mittels im Nachhinein eingefügter Neon-Laserstrahlen tot gebrezelt wird.
Darauf folgt ein heilloses Story-Durcheinander, das hauptsächlich durch seine trashige Machart besticht, in welchem Major Ben Dover (1. englischer Pornodarsteller u. Produzent, 2. „bend over“ – „sich bücken, beugen“, „sich verarschen, von hinten nehmen lassen“) als Trottelheld ins Geschehen eingreift.
Und gegen Ende wachsen die Aliens dann wie die Monster bei den „Power Rangers“ auf Hochhausgröße und demolieren die Stadt und das war’s dann auch schon so ziemlich.
Wie der Spaß letztendlich ausging, hab’ ich leider vergessen, war aber, glaub’ ich, auch nicht so übermäßig spektakulär…
Unterm Strich schwirrt uns mit „Space Zombie Bingo“ also ein doch ganz nettes Trash-Happening ins Haus, das durchaus so seine gewissen Szenen zu bieten hat und auch einige Lacher abgreifen kann. Großer Anteil daran: der das Geschehen kommentierende Sprecher, der uns, wenn sich die Aliens aufm Friedhof dran machen, die Toten auszubuddeln, auch klipp und klar versichert, dass es sich hierbei um echte Leichen handelt und nicht, wie man vielleicht auf den ersten Blick meinen könnte, um Schaufensterpuppen.
Abgesehen hat es diese Komödie ganz klar auf „Night of the Living Dead“ und vor allem auf Ed Wood und seinen „Plan 9“, wobei dieser im Gegensatz zu unserem Probanden hier doch eigentlich recht ernst gemeint war, aber eben voll in die Hose ging.
Ganz anders hier: Hier haben die Fettnäpfchen Methode. Dies trifft zwar nicht ganz meine Art von Humor, weil ich immer noch am liebsten lach’, wenn’s eigentlich gar nicht witzig gemeint war, aber die durch und durch unbeholfene Machart mit ihren Sperrmüll-Kostümen und den schrottreifen FX wissen durchaus zu begeistern.
Erinnern tut „Space Zombie Bingo“ (Harr, echt ein Titel zum aufn Bierbauch tätowieren…) ganz stark an „Captain Cosmotic“ von den Gosejohann-Bros. Unterm Strich ist aber leider kein so unterhaltendes Trashfest dabei raus gekommen, da streckenweise einfach zu fad.
"We are Zombies from outer Space. We will kidnap you now. Ha ha ha! Ha ha ha!"
Fazit:
Nette Nonsens-Hommage an den Billig-Sci-Fi der 50er, schon ganz witzig, aber die kostengünstige Aufmachung allein kann’s halt auch nicht sein.
Nur für Trashhasen geeignet!