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Für Jerry ist die Arbeitswelt viel zu deprimierend, er zieht lieber mit seinen Freunden durch die Gegend und hat etwas Spaß. Die Eltern seiner Freundin Angel sind von seinen Eskapaden wenig angetan, schon gar nicht von dem folgenschweren Besuch eines Jahrmarktes. Dort nämlich treffen die Teenies auf die Wahrsagerin Madame Estrella, sowie die Stripperin Carmelita, in die sich Jerry verguckt. Was er nicht ahnt: Die Ziguenerfamilie verwandelt per Hypnose ahnungslose Besucher in willenlose Geschöpfe, die nur ihren Befehlen gehorchen. Zumindest ist es das, was diese kleine Trashperle noch interessant macht, denn leider, das sei hier vorweggenommen, besteht der Löwenanteil aus Tanz- und Gesangsszenen im schwülstigen Cabaret. Vor allem in der ersten Hälfte glaubt man, einen öden Varieteefilm zu sehen, da macht auch der "Mixed-up Zombie Stomp" nichts besser. Ebenso fragwürdig ist die Darstellung der Zigeuner als schmierig-häßliche und vor allem verschlagen-hinterhältige Familie, die wohl nur zu typisch das damalige Klischee bediente, H. G. Lewis war da ja auch ganz groß im Dämonisieren des Fremden. Was soll's, anspruchsvolle Zuschauer erreicht dieser platte Streifen sowieso nicht, andere werden vielleicht an der zweiten Hälfte etwas Gefallen finden, wenn denn endlich mal die in einem Käfig wie Tiere gefangenen Menschen ins Spiel kommen. Richtige Zombies sind das zwar nicht, doch durch Säure verunstaltet wirken die im Finale unerwartet fies. Mal abgesehen von ca. 80% der Laufzeit, die heutzutage locker als seichte Berieselung für die Kaffeeklatschrunde durchgeht, hat C-Filmer Ray Dennis Steckler das Potential, richtig gute Horrorszenarien abzuliefern. Beim unerwarteten ersten Mord fühlt sich der geneigte Zuschauer direkt an spätere Slasher erinnert, gefolgt von wunderbar schrägen Albtraumszenarien, die wie Rummelatmosphäre hinter Masken auf LSD aussehen. Schade, dass es davon nicht mehr gibt, die Psycho-Psychedelik des Mörders verspricht mehr, als der Film hält. Die Zusammensetzung verschiedener Genres ist bisweilen unglaublich komisch, verschenkt aber die Chance auf eine bizarre Jahrmarktatmosphäre zu häufig zugunsten von viel Singsang und Tanzerei. Das beste ist wohl noch der Originaltitel, wenngleich im letzten Drittel doch ein feiner Horrortrasher herauskam.

Fazit: Mehr Musikfilm mit schräger, sinnfreier Story im Hintergrund, erst das letzte Drittel wird gut, sogar richtig gut. 3/10 Punkten

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