Review

Oh yeah! Der neue Ittenbach ist da! Und er rockt!

Zur Story: Eine Hippie-Kommune wird von Unbekannten niedergemetzelt, die einzige Überlebende ist die kleines Rebecca. Diese wacht Ewigkeiten später ohne Erinnerung an das Massaker wieder aus dem Koma auf, kommt in eine Pflegefamilie und wächst in dieser ganz normal heran. Mittlerweile ist die Kleine erwachsen und plötzlich erscheint ihr ihr toter Vater (Bela B.), der damalige der Anführer der Kommune. Fortan wird sie von höllischen Visionen heimgesucht, die sie fast in den Wahnsinn treiben. Somit beschließt sie ihrer dunklen Vergangenheit auf den Grund zu gehen, wodurch auch die polizeilichen Ermittlungen an diesem ungeklärten Mordfall wieder ins rollen kommen. Plötzlich erfährt Rebecca, dass die einzigen Fingerabdrücke, die damals auf den Mordwaffen gefunden wurden, von ihr stammen ...

Zugegeben, die Story ist, wie in den meisten Ittenbach-Filmen, sehr konfus und seicht. Allerdings kommt der Film längst nicht mehr so dilettantisch wie PREMUTOS daher, was u.a. auch an den wesentlich annehmbareren Schauspielern und der guten deutschen Synchro liegt. Außerdem ist die Story für eine Low-Budget-Produktion (!) durchaus einfallsreich und birgt viele unerwartete Wendungen in sich.
In filmtechnischer Hinsicht ist also GARDEN OF LOVE durchaus Ittenbachs bisher bester Streifen.

Nun aber zum wichtigsten, auf was jeder Ittenbach-Fan und -Kenner förmlich giert: den Splatter-Effekten.
Also mal ganz grob: Gesplattert wird und die gezeigte Gewalt ist wirklich sau-sau-hart. Hier wird amputiert, geköpft, gehäutet, Leiber werden zerfetzt ... Die FX haben keinen trashigen Beigeschmack mehr, wie z.B. in BLACK PAST oder PREMUTOS, sind aber völlig überzeichnet und übertrieben blutig wie in Ittenbachs besten Tagen.
Einziger Nachteil: es wird nur sehr wenig und wahrscheinlich für den Geschmack jedes Gorehounds viel zu selten gesplattert.
Insgesamt gibt es nur drei oder vier kurze Passagen, in denen erwähnenswert gemetzelt wird. Hinsichtlich des Body Counts und dem Einsatz von Kunstblut bleibt GARDEN OF LOVE also meilenweit hinter den Ittenbach-Klassikern zurück.

Was bleibt ist eine nette Story, in der aber viel zu viel langweiliges Zeug gelabert wird. Außerdem fehlt hier leider auch der Ittenbach-typische, ungewollte Humor, der seinen früheren Werken einen gewissen Scharm und viel Pepp verlieh. Dazu kommen noch etliche nervige Ungereimtheiten, bei der die Logik völlig aussetzt, und die der Spannungskurve alles andere als gut tun.

Positiv hervorzuheben sind aber noch die Auftritte von Bela B. Nach KILLER BARBYS Vs. DRACULA muss man Bela B.-Filmen ja erstmal skeptisch gegenübertreten. Hier liefert er aber einen einfach tollen Part ab.

Fazit: Leider kein zweiter PREMUTOS und leider auch kein Splatterfest, wie man es sich gewünscht hätte. Für Gorehounds sind aber dennoch ein paar saftige Schmankerl dabei. Außerdem macht die nette Story GARDEN OF LOVE definitiv zu einem sehenswerten Film.

In die Analen des Splatterfilms wird der Film aber genau so wenig eingehen, wie in die Top 1000 der Filmgeschichte.

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