Ein Massaker an ihrer Familie überlebt nur die junge Rebecca, allerdings mit traumatischer Amnesie. Noch Jahre später kommen für die junge Frau, mittlerweile Psychologiestudentin, mit den Erinnerungen auch die Albträume zurück. Im Fernsehen und im realen Leben, überall plagen sie blutige Visionen von ihrem Vater, als wolle sein Geist mit ihr Kontakt aufnehmen… Je weiter auch der Zuschauer in die Vergangenheit der Verlaine-Farm wühlt, desto unheimlicher wird der ungeklärte Fall von Serienmord, ohne erkennbares Motiv noch Verdächtige. Olaf Ittenbach, noch immer ein Garant für deftige Splattereffekte auf hohem Niveau, liefert mit „Garden Of Love“ sozusagen eine Hardgore-Fassung von „Amityville Horror“ ab, so scheint es zumindest zunächst, mit der Betonung auf ausufernde Splattereien statt mit düsterer Atmosphäre. Der Fantasie überlässt der bayerische Filmer wenig, effektvoll lässt er seine Protagonisten ableben, so, dass die Zensorenschelte vorprogrammiert ist. Trotz einiger harter Szenen scheut sich der SFX-Guru mittlerweile nicht davor, die ein oder andere Szene im Halbdunkel spielen zu lassen und hält nicht immer blindlings mit der Kamera drauf, ob aufgrund der Vermarktungsmöglichkeiten oder einfach eines Sinneswandels sei mal dahingestellt. Zu sehen gibt es für die Gorefraktion trotzdem genug, nur ist die Handlung nicht um die Schlachtplatte drumherum drapiert wie bei "Premutos" etwa. Atmosphärisch ist sein neuer Streich mit Actionelementen dem Thriller näher als dem Geistergrusler, der mit unheimlichen Wesen aus dem Jenseits daherkommt. Sehr zu gute kommt dieser Mischung, konsequent eine spielfilmlange Story zu erzählen und keine Episoden wie oft in seinen früheren Werken, das Drehbuch hält zur Abwechslung den einen oder anderen Plottwist und so manche Fiesheit parat. Von historischen Anleihen wie Mittelaltergeschichten befreit ist die filmische Metamorphose vollzogen, Olaf Ittenbach ist schon lange kein Amateurfilmer mehr und die recht unbekannten Darsteller (abgesehen von Bela B. "ich spiel in jedem Horrordreck mit" Felsenheimer) bewegen sich jenseits von Laien. Auch mit relativ geringem Budget ist ein guter, professioneller Film möglich, sicher mit dem einen oder anderen Haken in der Dramaturgie oder der Kameraführung, doch ein weiterer Schritt nach vorne, in Richtung spannender Horrorschocker aus deutschen Landen. Tendenz steigend.
Fazit: Mehr Raum für Handlung zwischen dem noch immer immensen Splatter. Nicht ganz so sick wie der Vorgänger "Beyond The Limits" doch insgesamt etwas stimmiger in semiprofessioneller Umsetzung. 7/10 Punkten