Robert (Bruce Dern) und sein Assistent haben es in Tierversuchen geschafft, Geschöpfe mit zwei Köpfen zu erschaffen. Was das ganze soll ist dem Zuschauer zwar schleierhaft (angeblich soll damit das Leben verlängert werden, aber wieso dann den ganze Kopf verpflanzen, wenn schon das Gehirn reichen würde – Fragen über Fragen). Wegen seinen Forschungsarbeiten (bei denen auch ein unschuldiger Affe sein Leben lassen muss) vernachlässigt er seine Frau und seine Freunde. Zeitgleich flüchtet eine psychopathischer Serienkiller aus einer Nervenheilanstalt und entführt Roberts Frau. In bester „Ein Mann sieht Rot“-Manier schnappt er sich ein Schrotgewehr und ballert den Verrückten über den Haufen (Es lebe die Selbstjustiz). Robert kommt auf die Idee den Körper des Psychopathen für seine Forschung zu verwenden und bringt ihn in sein Labor. Was jetzt noch fehlt ist ein Körper auf den der Kopf verpflanzt werden darf und da kommt Danny, der geistig zurückgebliebene Sohn seines Hausmeisters, wie gerufen. Der junge Mann ist schnell betäubt und erwacht nach einer kurzen Operation mit dem Kopf eines Serienmörders, der sich gleich mal als sein neuer Bruder vorstellt. Dumm nur, dass sein neuer Kopf die Oberhand über den Körper gewinnt und da weitermacht wo er aufgehört hat. (Mädchen verfolgen und umbringen) Robert passt das natürlich ganz und gar nicht (ist ja nicht gerade die Beste Werbung für seine neue Rasse kommender Übermenschen), greift wieder mal zum Schrotgewehr und macht Jagd auf sein Monster...
„The Incredible 2 Headed Transplant“ ist geniales 70er Jahre Trashkino. So einen Blödsinn bekommt man nicht alle Tage zu sehen.
Die Story weißt interessanterweise einige Parallelen zu Al Adamsons „Brain of Blood“ (wobei dort nur das Gehirn verpflanzt wurde) z.B. der geistig Zurückgebliebene, der für waghalsige Operationen herhalten muss oder auch die innere Zerrissenheit des neu erschaffenen Monsters; auch steht in beiden Filmen der Dienst für die Wissenschaft im Vordergrund (zumindest anfänglich) was dann aber letztendlich im Chaos endet.
Die Geschichte an sich und ihre Entwicklung ist natürlich totaler Mumpitz aber ungemein unterhaltsam, trotzdem kann man einige Szenen als (wirklich) gelungen bezeichnen z.B. schleicht sich das Monster eines Nachts durch den Sumpf und stört dabei ein Liebespaar beim kopulieren. Durchaus recht atmosphärisch und auch etwas gruselig aber solche Szenen sind die Ausnahme, denn meistens läuft der zweiköpfige Mensch nur geifernd, auf der Suche nach (vornehmlich weiblichen) Opfern durch die Gegend.
Robert „Ich-bin-mir-für-keinen-Blödsinn-zu-schade“ Dern als Wissenschaftler spielt auch grandios. Erst Retter der Menschheit, dann Ein Mann sieht Rot und schließlich als Dr. Frankenstein darf er das ganze Repartier seiner Schauspielkunst mehr oder weniger gut ausschöpfen. Reife Leistung Mr. Dern.
Mit dabei ist noch Radio Legende Casey Kasem als Roberts Freund und Pat Priest, die man sogar im Bikini bewundern darf, als Roberts Frau.
Die Realisierung der zweiköpfigen Kreaturen ist auch ein Kuriosum für sich. Bei den Tieren (Fuchs, Kaninchen, Hase, Affe) wurde einfach ein zweiter Plasik-/Fellkopf neben den echte Kopf aufgeklebt, besonders bei dem Affen sieht das recht lustig aus, weil der zweite Kopf wirklich wie ein Fellbüschel ohne erkennbaren Gesichtszüge aussieht. Ich bezweifle allerdings, dass dies für die Tiere recht angenehm war. Neben diesen „Fake“-Kreaturen ist auch noch eine echte Blindschleiche mit zwei Köpfen zu sehen. Recht spaßig ist auch wie der zweiköpfige Mensch realisiert wurde. Bei Nahaufnahmen standen die beiden Schauspieler, die beide noch eine recht dichte Halskrause tragen, direkt hintereinander, was natürlich schnelle Bewegung unmöglich macht. Bei den übrigen Einstellungen musste dann ein Plastikkopf herhalten.
„The Incredible 2 Headed Transplant“ ist Trash, aber guter und unterhaltsamer Trash. Klare Empfehlung an Freunde des Genres.
7/10