Review

Uff, was soll man dazu noch sagen: Meine Erwartungen waren recht hoch, gerade weil der Film in den Foren mit Begeisterung erwartet wurde. Aber letztendlich konnte der Film die Erwartungen in keinster Weise erfüllen.

Zur Story: Wieder mal ziemlich unoriginell. Die Story mit der Schriftrolle bzw. dem magischen Artefakt, das unendliche Macht verleihen soll, ist ja wohl in zig Abwandlungen in Tausend anderen Filmen bereits vorgekommen. Fairerweise muss man sagen, dass man bei einem "Eastern", der darüber hinaus auch noch eine Comicverfilmung sein soll, die Story nicht unbedingt über die Massen bewerten sollte.

Die Hauptdarsteller machen ihre Sache ordentlich, wenn auch nicht überragend. Gerade Scott hat mich etwas überrascht, was aber nach dem dritten Kampf auch schon vorbei war. Einen gewissen Charme und vereinzelt etwas Witz kann man den beiden in ihren Rollen aber nicht absprechen. Klar, Yun-Fat zu sehen ist immer nett, allerdings hatte er bereits bessere Einsätze, sowohl von schauspielerischer Seite, wie auch von seinen Kampfeinlagen.

Die Nebendarsteller sind so klischeebehaftet, wie es selbst für eine Comicverfilmung nicht schlimmer geht. Ich meine, die Story zieht mit ihren – sehr offensichtlich bei Indiana-Jones geklauten Inhalten (statt Bundeslade ne Schriftrolle, Unsterblichkeit, böse und verschlagene Nazi-Schergen, etc.) keine Wurst vom Semmel, da kann man die Comicvorlage noch so oft als Entschuldigung einbringen. Aber die Nebendarsteller wirken wirklich platt, ohne Hintergrund und ABSOLUT vorhersehbar. Einzig Jaime King ist stellenweise noch glaubwürdig.

Die Inszenierung ist im Allgemeinen nicht schlecht. Es wurde – Dank Hollywood – nicht an Requisiten, bunten Schauplätzen und anderen atmosphärischen Ergänzungen gespart. Wären die Dialoge nicht so platt, würde ab und zu richtige Atmosphäre rüber kommen.

Zum Soundtrack gibt es nicht viel zu sagen: Er ist stimmig, aber nicht überragend. Mir ist die Musik den ganzen Film über nicht aufgefallen, weder positiv noch negativ.

Zu den Kampfszenen möchte ich jetzt aber doch noch ein paar Worte verlieren: Chow Yun-Fat zählt sicher zu den Profis in seinem Genre, wovon man aber in Bulletproof Monk wenig merkt. Es kommen zwar einige Kämpfe im Film vor, die wurden aber dermassen übertrieben und unglaubwürdig dargestellt, dass es sogar einer Sau graussen würde. Ein nervender Seiltrick jagt den anderen, kaum 5 Schläge folgen nacheinander ohne 3-fach Saltos mit Schraube. Alles in allem sehr enttäuschend. Das Yun-Fat besseres leisten kann, steht ausser Frage. Vielleicht hätte man das aber vor Drehbeginn auch dem Choreographen sagen müssen.

Fazit: Ein sehr klischeebeladener und aufgeblasener Versuch, in Hollywood einen guten Eastern zu drehen. Yun-Fat bleibt weit hinter seinem Potential zurück, sowohl schauspielerisch wie auch kämpferisch. Sean-William Scott mag in einigen Szenen ganz nett auftreten, kann aber die überzogene und vorhersehbare Story auch nicht wettmachen. Hier sieht man mal wieder: Zwei bekannte und an für sich gute Schauspieler können aus einer langweiligen und ausgelutschten Thematik kombiniert mit einer furchtbar unrealistischen Choreographie auch keinen tollen Film mehr machen.

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