Die Idee zu "Bulletproof Monk" stammt von einem kleinen Comic, welche dann von Ethan Reiff (Men Of War, Tales from the Crypt) und Cyrus Voris (Tales from the Crypt) in ein Drehbuch verwandelt wurde. Mal wieder zum Leid des Zuschauers, war man auf ein PG-13 Rating aus, welches man dem Film in fast jeder Actionszene anmerkt. Mit Paul Hunter erwählte man einen sehr unerfahrenen Regisseur und gerade hier hätte man Kenntnisse benötigt. Comicverfilmungen gibt es wie Sand am Meer, da sollte ein Regisseur schon für einen besonderen Stil sorgen, ein Markenzeichen hinterlassen, doch Hunter kurbelt die Story recht lieblos runter. Dies war dann auch mit ausschlaggebend für die eher mageren Einspielergebnisse.
Ein namenloser Mönch (Chow Yun-Fat) soll eine heilige Schriftrolle für die nächsten 60 Jahre beschützen. Die Macht der heiligen Schriftrolle will der Nazi Strucker (Karel Roden) für sich nutzen. Er überfällt das Kloster, wo die Schriftrolle lagert, doch der Mönch kann entkommen. Sechzig Jahre später ist Strucker immer noch hinter der Rolle her. Mit Hilfe seiner Enkelin Nina (Victoria Smurfit) ist er dem Mönch dicht auf den Fersen. Der wiederum sucht einen Nachfolger, welcher die Schriftrolle weiter beschützen soll. Seine Wahl fällt auf den Dieb Kar (Seann William Scott). Anfangs erweist sich Kar zwar nicht als die beste Wahl, doch als der Mönch samt Rolle in die Hände der Nazis fällt, kann Kar seine wahren Fähigkeiten präsentieren. Unterstützt wird Kar von dem hübschen Streetgirl Jade (Jaime King).
Aus der Grundidee hätte man etwas machen können, denn die Mischung aus Action und Fantasy ist recht moderat geworden. Leider lassen sich schon zig Defizite bei der Action erkennen. An der Menge lässt sich schon mal nicht meckern. Hunter setzt ohne Durststrecken in Szene, es passiert ständig etwas, aber der übertriebene Einsatz von Wire Work ist für den Zuschauer hier mehr als nur ersichtlich. Man zweifelt hier die Gesetze der Schwerkraft nicht nur an, man hebelt sie sogar ganz aus. Der Mönch kann nämlich auf Luft treten, wie auf Gegenstände. Daher fliegt er als meterweise durch die Luft, springt an Hauswänden hoch, mach Bewegungen die ein Mensch aufgrund des Körperbaus überhaupt nicht durchführen könnte. Bei einer geringen Menge, könnte man darüber noch hinweg sehen, doch hier kommt es so oft vor, dass es schon nach dem dritten Mal lächerlich wirkt. Ansonsten besitzt die Action Tempo und einige ordentlich choreographierte Fights. Ob Kung Fu mäßig, oder auf Old School, über die Keilereien kann man kein schlechtes Wort verlieren, nur der Endkampf ist dank der maßlosen Übertreibung grottenschlecht geworden. Bei den Shootouts macht sich das PG-13 Rating bemerkbar. Die meisten Morde werden immer nur angedeutet, ganz besonders arg hat es die Erschießung der Mönche am Anfang erwischt. Da hört man zehn Schüsse und auf einmal liegt eine ganze Gruppe von Mönchen, völlig unblutig, tot auf dem Boden. Auch einige fantastische Elemente können den Brei noch verderben.
Chow Yun-Fat liefert hier eine nette Show ab. Trotz der vielen Wire Work Szenen ist er immer noch gut in Form mit seinen 48 Lenzen. Die Szene als er mit den beiden Pistolen auf dem Autodach steht, könnte fast eine Anspielung auf die damaligen John Woo Kracher sein. Seann William Scott gibt einen sympatischen Sidekick ab und agiert diesmal ganz ohne overacting. In "Welcome to the Jungle" ist er mir damit auf den Sack gegangen. Jaime King gibt die kämpferische Jade und Karel Roden den Nazi Strucker. In einer Nebenrolle ist noch Mako zu sehen.
Der Humor funktioniert größtenteils, wobei richtige Lacher leider komplett ausbleiben. Man sitzt die ganze Zeit mit einem Grinsen vor der Glotze, aber der Funke will einfach nicht so recht überspringen. Aber einige Onliner sind schon witzig, wobei ich mit dem slapstickartigen Humor hier nicht viel anfangen kann. Aber die Chemie zwischen Fat und Scott stimmt und sie geraten Beide immer in verzwickte Situationen.
Was dem Film auch noch gut getan hätte ist eine Portion Spannung. Der ganze Plot ist so einfach wie vorhersehbar, Überraschungen erlebt man hier nicht.
Diese krude Mischung aus Action und Fantasy sorgt für kurzweilige Unterhaltung, hat aber auch mit vielen Fopas zu kämpfen. Da hätte man viel mehr daraus machen können.