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Hier haben wir einen in den Videotheken verstaubten Actionschinken, wie man sie Ende der 60er Jahre gerne gedreht hat. In der Hauptrolle eine böse Motorradbande, bestehend aus einer Handvoll Leute. Bei "Nomad Rider" war wohl Schmalhans Küchenmeister angesagt, allein schon an den drögen Locations zu erkennen. Frank Roach (Frozen Scream) inszenierte hiermit seinen zweiten und auch letzten Film, für mehr Action und zumindest durchschnittliche Darsteller war leider keine Kohle da, womit das Gesamtergebnis leider ziemlich traurig ausfällt.

Eine Motorradgang hat seine Frau und seinen Sohn ermordet, nun hat der Polizist Steve Thrust (Tony Laschi) seinen Job hingeschmissen um sich zu rächen. Dabei weiß er ganz genau, dass der Gangster Mr. Vacci (Frank Roach) der eigentliche Kopf der Bande ist. Doch zuerst will er die brutale Motorradgang aus dem Weg räumen, die jetzt auch noch seinen Spitzel entführt und ermordet haben. Derweil lässt sein Vorgesetzter (William Carter) bei der Polizei ihn überwachen, es dauert nicht lange bis Steve sich in die hübsche Linda (Lynne Kocol) verknallt hat, die eigentlich auf ihn aufpassen soll. Bald hat er das Versteck der Band ausgemacht und holt zum großen Schlag aus.

Wenn der Hauptdarsteller schon Laschi heißt und genauso sieht er auch aus, höchst ungeeignet für solch eine Rolle. Ein abgemagerter Hering mit Pilzfrisur und riesen Brille auf der Nase, der sich bei seinen eigenmächtigen Ermittlungen gerne über die Vorschriften hinweg setzt. Aber eigentlich weiß man gar nicht so richtig, warum dieser Vacci eigentlich Steve an den Karren fahren will. Eigentlich sollten die "Nomad Riders" ihm nur einen Denkzettel verpassen, stattdessen jagen sie seine Familie samt einem Zelt in die Luft, während Steve mit einem Segelflugzeug durch die Lüfte gleitet. Es ist mal wieder extrem dünn, was einem hier als Aufhänger für Steves Rache vorgesetzt wird. Nicht mal die eigentlichen Geschäfte von Vacci werden erläutert, er ist halt einfach ein böser Mensch. Doch noch viel besser steht es um unsere wilde Motorradbande, die nur aus wenigen Mitgliedern besteht. Doch kaum sind die ersten fünf Minuten des Films rum, da haben sie schon Steves Familie ermordet, einen Techniker samt seinem kleinen Straßenhäuschen in die Luft gejagt und bei einer alten Oma die gesamte Inneneinrichtung demoliert. Was hier bierernst gemeint sein soll, animiert den Zuschauer wohl eher zum Schmunzeln, besonders wenn die scheinbar schon senile Oma nachdem ihr Haus demoliert wurde fragt:"Was ist denn los?"

Wenn gerade nichts zu tun ist, hängt die Gang in einer miesen Spelunke ab, oder vergnügt sich mit irgendwelchen vollbusigen Damen. Dabei hagelt es massenhaft grenzdebile Dialoge, während unser Held die ganze Zeit durch die Gegend fährt. Es müssen erst einige Leute befragt werden, unter anderem eine weitere Oma die ein Bordell betreibt. Actionszenen fallen somit in der ersten Stunde völlig unter den Tisch. Steve setzt derweil einen Spitzel auf die Gang an, welcher sie aufspüren soll und wird dabei selbst von Linda und einem weiteren Kollegen beschattet. Da seine Frau und sein Kind jetzt tot sind, kann er ja völlig emotionslos Linda durchs Bett scheuchen, bevor er endlich mal in Aktion treten darf. Gegen Ende hat "Nomad Rider" dann kleinere Scharmützel zu bieten, wie ein paar unspektakuläre Schusswechsel oder Verfolgungsjagden. Außer vereinzelt blutigen Einschüssen ist alles total harmlos, Handgranaten haben kaum eine größere Wirkung als Silvesterböller. Dabei nervt einem schnell die besonders dröge Optik, meist spielt sich das Geschehen mitten in der Einöde ab, oder eben in dieser heruntergekommenen Bar. Den eintönigen Score serviert man nur auf Sparflamme, immerhin weist das letzte Drittel dank der Action einen gewissen Unterhaltungswert auf. Die laienhaften Darsteller sind ein weiteres Übel.

Action mit einer Motorradgang stellt man sich anders vor, ganz traurig sieht es bei der fast nicht vorhandenen Story aus. Langweilig ist das Ganze dann auch noch, denn "Nomad Rider" kommt erst nach einer knappen Stunde richtig in Fahrt. Und wenn einem nicht schon die lächerlichen Explosionen zum Lachen bringen, dann tun es die doofen Dialoge oder der unglaubwürdige Held. Mit knappen drei Punkten ist dieser Film gut bedient.

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