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„Ninja in the Dragon’s Den“ ist ein recht unterhaltsamer Kloppstreifen aus Fernost mit den üblichen Vernachlässigungen der Story.
Natürlich gehört zu einem Film, der das Wort Ninja im Titel hat, meistens eine gewisse Verehrung der schwarz gekleideten Kämpfer. Und hier ist es nicht anders, weshalb der Film mit einem Ninjatraining in Japan beginnt, welches zwar nicht wirklich Bedeutung für die Handlung hat, aber hübsch aussieht und die Ninjas zu Kriegern mit perfekter Koordination und Körperbeherrschung hochstilisiert.
Szenenwechsel nach China, wo der junge Ah Ching (Conan Lee) hart trainiert, um Perfektion im Kung Fu erhält. Sein Bruder Ah Che unterstützt ihn dabei mehr schlecht als recht, denn das Lesen von Schmuddellektüre interessiert ihn mehr als Ah Chings Training. Weil schon lange keiner auf die Fresse bekommen hat, kommt es bei einem Fest, dass die beiden besuchen, zu einem Kampf auf Stelzen, den Ah Ching natürlich gewinnt. Ist zwar etwas dünn als Begründung, um Action zu zeigen, aber die Choreographie der ungewöhnlichen Kampfszene entschädigt dafür.

Gleichzeitig trifft Jin-wu (Hiroyuki Sanada) aus Japan ein, der sich als Ninja verkleidet und deren Fähigkeiten hat, aber eine Fehde mit Ninjas hat, diese in Verruf bringt und nun vor ihnen nach China fliehen musste. Doch dort hat er noch eine Rechnung offen – mit Ah Chings Onkel!
Es gibt viele Hongkongfilme, die trotz Minimalstory mit massiv Action überzeugen können und auch „Ninja in the Dragon’s Den“ schlägt sich in der Beziehung nicht schlecht, aber die Klasse eines anderer Non-Stop-Actionfeuerwerke wie „Red Force“ erreicht er nicht. Dies liegt vor allem an dem etwas eigenen Humor, welcher den Film am ehesten mit Chans Frühwerken vergleichbar macht. Zwar sind Witze über Schmuddelhefte im alten China oder der Einsatz von körperlichen Reizen als Waffe im Kampf ganz nette Ideen, aber der Humor wirkt doch arg klamaukig und die Trefferquote der Gags könnte auf jeden Fall höher sein. Zudem beißen sich die Witze ab und zu mit dem zwischendurch etwas härteren Geschehen (z.B. Arm abschlagen oder enthaupten).
Ähnlich wie bei vielen HK-Filmen Jackie Chans ist auch hier die Story extrem simpel. An sich geht es nur darum, dass der chinesische Kung Fu Kämpfer und der japanische Ninja immer mal wieder Stress bekommen (teilweise auch miteinander) und dass es ordentlich Keile gibt. Als Folie hierfür dienen Irrungen und Wirrungen, wie sie spätestens seit Shakespeares Stücken beliebt sind. Natürlich kommt bei dieser dünnen Story (dagegen ist „Red Force“ komplex) nicht soviel Spannung auf, aber Regisseur Cory Yuen vermeidet dafür Langeweile durch flottes Erzähltempo.

Bei diesen Defiziten muss vor allem die Action überzeugen und das tut sie. Es gibt alle paar Minuten auf die Moppe und man hat sich wirklich Mühe gegeben, um Abwechslung in die Kämpfe zu bekommen. So finden sie mal auf Stelzen, mal in einem mit Fallen gespickten Raum statt, um nicht immer das Gleiche zu bieten. Zudem sind die Darbietungen der Kämpfer wirklich sehr akrobatisch und man bekommt spektakuläre Moves zu sehen.
Bei dieser Art von Film sind die Darsteller in erster Linie wegen ihrer körperlichen Fähigkeiten gecastet worden und man merkt es ihrem Spiel an. Meistens wird übertrieben chargiert wie man es von vielen älteren Hongkongfilmen kennt. Aber angesichts der temporeichen Kloppereien fällt dies hier nicht allzu sehr auf.

Die Kämpfe sind erste Sahne und die Story reicht als Folie aus, aber bei dieser arg dünnen Geschichte und dem seltsamen Humor sind trotzdem nur 6,5 Punkte meinerseits drin.

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