Die Drei Gesichter der Furcht (1963)

DREI GESICHTER DER ANGST, der auch unter dem wohlklingenden Namen BLACK SABBATH vertrieben wurde, ist ein "Highlight" in der Filmographie von Mario Bava, den viele Cineasten für den besten italienischen Horrorfilmregisseur aller Zeiten (neben Dario Argento!) halten. Ich für meinen Teil konnte den Werken des hochgelobten Italieners bislang nur wenig abgewinnen und Klassiker wie BLUTIGE SEIDE oder BAY OF BLOOD ließen mich ziemlich kalt. Schön, der Kerl hat das Giallo- und das Slashergenre erfunden bzw. den Weg dafür geebnet. Wen kümmert's, in Anbetracht derartig dröge inszenierter Langeweile.

Ebenso geht es mir mit dem vorliegenden Probanden. Es handelt sich um einen Episodenhorrorfilm mit drei unabhängigen Geschichten. Boris Karloff (FRANKENSTEIN) markiert den Cryptkeeper. In Story 1, "das Telefon", bekommt eine hübsche, ein durchsichtiges Abendkleid tragende Lady des Nachts Morddrohungen von einem irren Ex-Lover per Festnetz. Story 2, "der Wurdalak", ist eine klassische Vampirgeschichte aus der Feder des alten Russen Lew Tolstoi. Pluspunkte gibt's für die süße Susy Andersen und Karloff als Vampiropa. Abzüge für das Wort "Wurdalak". Story Nr. 3, "der Wassertropfen", ist besagtes auf den heißen Stein der brennenden Filmleidenschaft eines unterhaltungsgierigen Zuschauers. Eine Bestatterin stibitzt einer Dahingeschiedenen den Rubinring vom Finger und wird daraufhin von einer fetten Fleischfliege und einem tropfenden Hahn in den Wahnsinn getrieben.

Das Ganze ist natürlich altersbedingt schön schrullig und antiquiert, doch das ist nicht das Problem. Oder vielleicht doch!? Aus heutiger Sicht kommt Bavas Anthologie leider fürchterlich unpeppig und ungruselig daher. Da helfen auch Bavas Markenzeichen, die grellen, befremdlichen Farben nichts. Dennoch will ich es nicht am Alter festmachen, da nur kurze Zeit später in Großbritannien Episodenhorror von sich reden machte, der um einiges unterhaltsamer ausfällt, siehe z.B. ASYLUM, DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK oder GESCHICHTEN AUS DER GRUFT (der Alte). Vergleiche zu CREEPSHOW, BODY BAGS oder GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT erübrigen sich leider völlig.

Fazit:
Lieber Mario Bava, ich respektiere, was du für den Horrorfilm gemacht hast, aber mit deinen Werken kann ich einfach nur sehr wenig anfangen. Mit Ausnahme von BACK SUNDAY - Barbara Steele rockt!