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Die alten tschechoslowakischen Märchenverfilmungen sind immer noch die schönsten und besten. Man kann sie sich (beinahe) noch im Erwachsenenalter gut anschauen. Der Grund dafür, wie es dieses Musterbeispiel zeigt, ist die lebhafte Erzählweise, die nie zu stark ins Kitschige abdriftet. Außerdem trauten die sich damals im Osten noch, den kleinen Kindern durchaus mal dunkle und unheimliche Bilder und Szenen, die vor allem der Spannungsteigerung und Atmosphäre dienten, aufzutischen, was keine gelackte und alberne deutsche Märchenadaption neuren Datums sich jemals noch gewagt hätte. Hier hingegen durfte ein böser Zauberer noch richtig grimmig und finster sein und in einer angemessen geheimnisvollen Residenz hausen. Von dem vielen Geküsse und der dick aufgetragenen Arglosigkeit des Prinzen einmal abgesehen, ist dies eine recht ansehnliche Geschichte.