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Ein Jahr nachdem Inoshiro Honda das Monster "Rodan" auf die japanische Öffentlichkeit losgelassen hatte, entschied er sich Abstand vom Kaiju-Genre zu nehmen und eine Invasionsgeschichte zu inszenieren. Heraus kam dabei das Meisterwerk "Weltraumbestien"...

Ganz Japan ist in heller Aufruhr. Mehrere schwere Erdbeben lassen ganze Dörfer verschwinden. Kurz darauf erhebt sich der Verursacher dieser Erdbeben aus dem Erdreich. Ein gewaltiger Roboter namens "Mogera", welcher auch direkt eine Stadt angreift und das Militär auf den Plan ruft. Mittels eines gerissenen Tricks gelinkt den Militärs die Vernichtung des Roboters. Nicht wenig später erhebt sich aus dem Erdreich ein seltsames Raumschiff. In jenem leben Außerirdische, welche sich anfangs den Menschen freundlich gesinnt zeigen und kurz darauf fordern das die Menschen ihnen die Erde überlassen sollen. So kommt es zur großen Schlacht zwischen Menschen und Außerirdischen...

"Krieg der Welten" auf japanisch, wäre wohl die beste Beschreibung des ganzen. Legende Inoshiro Honda beweist hier, dass er nicht nur überzeugende Monsterfilme sondern auch überzeugende Invasionsfilme drehen kann. So präsentiert sich sein Film herrlich japanisch und es geht so unglaublich viel zu bruch, dass man mit den Modellbauern schon beinahe Mitleid kriegen könnte. Es war auch der erste Film der im legendären Toho Scope gedreht wurde. Was einfach nur ein perfektes 16:9 Bild war.

Die Story des Filmes ist recht gut gemacht und der Auftritt von Mogera sogar sehr eindrucksvoll (wenn man das Alter des Filmes berücksichtigt). Sobald Mogera dann platt ist, wird es eine typische Invasionsstory und es kommt zu einigen Schlachten zwischen Menschen und Außerirdischen, in welchen die Menschen einige ihrer neuesten Waffen ausprobieren. Hier kracht es an allen Ecken und Enden und unterstützt wird das ganze von einem der wohl genialsten Soundtracks die Komponistlegende Akira Ifukube jemals geschaffen hat. Alleine das Main Theme ist schon so genial militärisch. Über das Design der Außerirdischen lässt sich streiten, diese haben riesige Helme und sind quietschbunt, dafür aber extrem bösartig.

Wer Filme wie die ersten beiden Godzillafilme oder "Die fliegenden Monster von Osaka" gesehen hat, wird hier einige Schauspieler wieder erkennen. So spielt Kenji Sahara die Hauptrolle und spielt gewohnt toll. Auch Yumi Shirakawa und Takashi Shimura spielen mit. Also die ganz große Liga der Toho-Schauspieler ist hier anzutreffen. Ach, beinahe hätte ich noch vergessen Akihiko Hirata zu erwähnen, welcher hier einen tragischen Helden mimen darf. Man sieht also, dass man sich um die schauspielerischen Leistungen keine Gedanken machen muss. Toho ging kein Risiko ein und ließen für ihren ersten Invasionsfilm nur die Besten der Besten ran.
Einige Jahre später folgte die Fortsetzung "Krieg im Weltraum", welche mit dem Original nicht ganz mithalten konnte.


Fazit : "Weltraumbestien" ist die japanische Variante des "Krieg der Welten" und überzeugt auf jeder Ebene. Zwar sind die Farben quietschbunt, die Außerirdischen lächerlich und die Modelle als solche manchmal erkennbar, aber trotzdem weiß der Film mit seinem naiven Charme zu gefallen. Die Charaktere und deren Geschichten sind sehr gut erzählt und man entwickelt schnell Symphatien. Da ich nur die japanische Originalversion kenne, kann ich keinen Vergleich mit der deutschen ziehen. "Weltraumbestien" ist ein großer Spass für alle Fans von Invasionsfilmen oder Trashfans. Ein kleines Meisterwerk, zumindest, wenn man hinter die bunte Fassade blickt !!


10 / 10 Punkten

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