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"Class of '83": System und Opfer

Class of '83 ist ein ambitionierter Film, der die düstere Realität eines von Korruption durchzogenen Systems beleuchtet. Unter der Regie von Atul Sabharwal und getragen von Bobby Deols beeindruckender Darstellung als desillusionierter Polizist Vijay Singh, bietet der Film eine spannende Mischung aus Action und moralischem Drama.

Die filmische Gestaltung der 1980er Jahre ist hervorragend gelungen – vom Szenenbild bis hin zu den Kostümen wird die Ära glaubhaft eingefangen. Bobby Deol brilliert in einer ernsthaften Rolle, die ihm erlaubt, seine Schauspielkunst voll zur Geltung zu bringen. Die Nebenbesetzungen, besonders Bhupendra Jadawat, tragen zur emotionalen Tiefe bei. Darüber hinaus ist der Film in seiner Grundidee erfrischend, da er das Thema der „Encounter-Spezialisten“ aufgreift, das in Bollywood selten mit solcher Nüchternheit behandelt wird.

Trotz der überzeugenden Prämisse kämpft der Film mit einer gewissen Vorhersehbarkeit, insbesondere in seiner Erzählstruktur. Der „Aufstieg und Fall“-Bogen der Charaktere fühlt sich manchmal klischeehaft an. Auch bleibt die emotionale Bindung an die Rekruten begrenzt, da ihre Persönlichkeiten nicht ausreichend vertieft werden. Die Action ist zwar realistisch, hätte aber gelegentlich spannender inszeniert werden können.

Class of '83 ist ein sehenswerter Film, der vor allem durch seine Atmosphäre und die Leistung von Bobby Deol punktet. Auch wenn die Handlung nicht immer überraschen kann, regt der Film zum Nachdenken über Recht und Unrecht in einem fehlerhaften System an. Eine gelungene Mischung aus Spannung und Moral, die besonders Fans des Krimi-Genres begeistern dürfte.

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