Die alleinerziehende Michelle Dupre bezieht mit ihrem kleinen Adoptiv-Sohn Cory eine Hälfte des Doppelhauses ihres Vermieters Robert Culley, der gemeinsam mit seinem leicht zurückgebliebenen Sohn Bobby die andere Hälfte bewohnt. Schon kurz nach ihrem Einzug hat Michelle das ungute Gefühl, dass ihr jemand nachstellt. Zunächst hält sie noch ihren besitzergreifenden Ex-Freund Charles für ihren Stalker, doch dann ertappt sie Bobby eines Abends dabei, wie er durch ihr Küchenfenster starrt. Auf Bitten seines Vaters sieht sie von einer Anzeige ab, doch selbst als Bobby kurz darauf Selbstmord begeht, reißt die Serie von merkwürdigen Vorkommnissen nicht ab: Cory unterhält sich neuerdings mit einem imaginären Freund, der bei ihm im Schrank wohnt, und ein Medium, das ihre spleenige Nachbarin Sally anschleppt, setzt Michelle über die düstere Vorgeschichte des Hauses in Kenntnis, in dem es wohl bereits schon einmal zu einem Mord an einer ehemaligen Bewohnerin kam, den man damals deren Verlobten zur Last gelegt hatte... welcher im Gefängnis allerdings immer noch seine Unschuld beteuert. Geht der Mörder von damals etwa immer noch um und hat es nun auf Michelle abgesehen...? Hinter dem relativ peinlichen, hiesigen TV-Roman-der-Woche-Titel verbirgt sich ein weiterer jener unzähligen Thriller, die Produzent Pierre David von dem versiert arbeitenden Routine-Regisseur Douglas Jackson fürs kanadische Kabel-Fernsehen hat runterkurbeln lassen und die ob ihrer Formelhaftigkeit mal mehr und mal weniger unterhaltsam geraten sind. Im Gegensatz zu solchen vornehmlich aus lahmen Versatzstücken des Psychopathen-Kinos zusammengepuzzelten Streifen wie "Welcome to Fear" oder "Hate - Hass" macht "Der Voyeur - Von einem Spanner verfolgt" (oh Mann...) jedoch einen etwas besseren Eindruck, da es Jackson dieses Mal gelungen ist, ein paar seichte Spannungs-Momente innerhalb einer Geschichte unterzubringen, die sich da nicht schon von Beginn an gänzlich vorhersehbar vor dem Zuschauer abspult. Okay, so wirklich über Gebühr werden die Nerven da nicht strapaziert und den schmalen Produktions-Rahmen ihrer Flimmerkisten-Herkunft sprengt die Chose auch nicht, aber immerhin hat man sich doch bemüht, die Handlung da mit zwei, drei kleineren Überraschungen zu spicken, bevor das Ganze dann zum Schluss in einer zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gänzlich abgegriffenen, aber mittlerweile doch ganz gerne hergenommenen Auflösung mündet ("The Boy" und "Shut In" lassen grüßen!). Unterm Strich reicht der betriebene Aufwand aus, um "Der Voyeur - Von einem Spanner verfolgt" als relativ solides Exemplar eines TV-Made-Psycho-Thrillers irgendwo im Genre-Mittelfeld zu verorten, wenn man in der Lage ist, ob der wieder mal verbratenen Klischees das eine oder andere Auge zuzudrücken. Ach ja, was die Darsteller anbelangt: Mit Fernseh-Aktrice Stefanie Powers hat man für die Hauptrolle keinen falschen Griff getan, die Show stiehlt hier aber doch Ex-Lois Lane Margot Kidder als dezent verpeilte Nachbarin mit jedem ihrer Auftritte.
5/10