Inhalt:
In dem Film "Shaolin martial arts" geht es um den Kampf zweier konkurrierender KungFu-Schulen, der "Lin´s martial arts school", die sich aus Shaolin-Studenten rekrutiert, die nach der Brandschatzung des Tempels geflohen sind, und der "Manchu martial arts school". Die letztere sucht die Konfrontation mit der Schule Lin´s (Lu Ti), und sie wird noch durch zwei schier unbesiegbare Kämpfer verstärkt: Ba Gang (Leung Kar Yan), der ein Meister der "Steel armour"-Technik ist, und Yu Bi (Johnny Wang Lung Wei), ein Meister der "Qi Gong"-Technik.
Die Situation eskalliert, als der Leiter der "Manchu martial arts school", Master Wu (Chiang Tao), den Schüler Lin´s, Law, bei einer gemeinsamen religiösen Zeremonie der beiden Schulen, tötet.
Die Schüler Lin´s nehmen die Herausforderung an, jedoch wird die erste Auseinandersetzung ein totales Desaster, Ba und Yu sind mit ihren unwiderstehlichen Techniken ein paar Nummern zu groß für die ehemaligen Shaolin-Schüler.
Einigen wenigen gelingt die Flucht zu Meister Lin, der auf dem Land mit seiner Tochter und seiner Nichte lebt. Das sind Chen Bao Rong (Chi Kuan Chun), Li Yao (Alexander Fu Sheng), Ho (Lau Kar Fei) und Mai (Tang Yen Tsan).
Das Training für die Rache beginnt. Doch Meister Lin ist alt und schwach, er kann nicht alle 4 gleichzeitig trainieren, daher schickt er zwei seiner Schüler, Mai und Ho, zu einem befreundeten Meister (Chiang Nan), dass sie dort die Technik der "Eagle claw" lernen. Hierzu wird Mai dazu verdonnert, aus einem Teich Karpfen mit bloßen Händen zu fangen -50 Stück am Tag!- und Holz zu hacken und mit bloßen Händen zu spalten. Ho wird derweil vom Meister trainiert.
Nach Abschluss des Trainings erreichen Mai und Ho die Stadt und erfahren hier, dass 5 andere Schüler, die fliehen konnten, in der Stadt sind. Doch Mai und Ho sinnen auf Rache..., doch ist es hierfür offensichtlich zu früh gewesen. Mai und Ho verlieren im Kampf ihr Leben.
Nunmehr gilt es für Chen und Li noch besser zu werden. Wieder schickt Lin sie zu befreundeten Meistern. Chen soll die Technik des Wing Chuen-KungFu erlernen..., die Technik der "stählernen Finger" erfordert ein mörderisches Training beim Freund (Yi Feng) Lin´s, doch bald schon erntet Chen die Früchte seines Fleißes.
Derweil lernt Li die "Tiger and crane"-Technik bei Meister Liang (Simon Yuen), der ein erbarmungsloser Schleifer ist.
Noch bevor es zum Show-Down mit Wu, Ba und Yu kommt, wird Meister Lin getötet. Der Zeitpunkt der Rache ist endgültig da.......
Fazit:
Sehr gut! Der Film "Shaolin martial arts" ist ein besonderer KungFu-Film mit behutsamem Spannungs-Aufbau, illustrem SuperStar-Aufgebot und spannenden Fights. Was mir an diesem Eastern besonders gefiel war, dass Regisseur Chang Cheh die Sache mit Geduld inszenierte, denn die Helden brauchten Geduld um ihre Rache zu vollenden, da die Gegner schier übermächtig sind.
Die beiden Bösewichte um Chiang Tao, sie beherrschen Techniken, die sie schier unbesiegbar zu machen scheinen, so ist äußerstes Training notwendig, um sich mit ihnen messen zu können.
Und dies wird von Chang Cheh umfassend gezeigt. Der Spannungs-Aufbau ist subtil, da die Rache nicht umgehend klappt, man denkt sich als Zuschauer, Tang Yen Tsan und Lau Kar Fei trainieren so hart, jetzt kriegen die villains Zunder! Doch sie scheitern..., jetzt ist Moral und Geduld gefragt, nichts überstürzen..., erst ausloten, welche Techniken können Erfolg haben? Dann werden Chi Kuan Chun und Alexander Fu Sheng zu den entsprechenden Experten geschickt.
Interessant ist hier die Besetzung der Meister: Yi Feng und Chiang Nan sind ansonsten auf Bösewicht-Rollen bei Shaw festgelegt, hier sind sie die Guten, die mit Härte aber auch Umsicht unsere Helden in schwierigen Techniken unterweisen.
Beeindruckend empfand ich die Trainings-Sequenzen bei Tang Yen Tsan und Chi Kuan Chun. Tang muss Karpfen mit bloßen Händen fangen..., und die Holzscheite ebenfalls mit bloßen Händen spalten!
Am besten ist jedoch das Training für Chi Kuan Chun..., er muss, um das Wing Chuen-KungFu zu erlernen, mit gestreckten Fingerspitzen Bretter durchschlagen und eine massive Glocke zum Ertönen bringen. Eisernes Training und sehr viel Geduld sind hier erforderlich, die Trainings-Sequenzen sind das Herzstück des Streifens, der sich voll auf KungFu konzentriert...!
Und eine Überraschung gab es, als Meister Liang auftaucht..., um Alexander Fu Sheng zu unterweisen, dieser wird nämlich von niemand geringerem als "Drunken master" Simon Yuen verkörpert! Der ist zunächst ebenso erbarmungslos wie spröde..., und macht aus Alexander Fu Sheng eine kompromisslose Kampf-Maschine!
Typisch für Chang Cheh ist die kleine Liebesgeschichte (die Nichte und die Tochter des Meisters der von Lu Ti gespielt wird, sind in Fu Sheng und Chi Kuan Chun verknallt) nur ansatzweise nebenher eingebaut, das lockert die Geschichte auf, aber sie wird natürlich dadurch keineswegs überlagert.
Das Ende des Streifens ist dafür relativ untypisch für einen Streifen Chang Cheh´s..., das war dann mal was anderes als ... "heroic bloodshed".
Der Eastern "Shaolin martial arts" ist ein reiner, ein konzentrierter KungFu-Film, kein Shaw´scher Firlefanz in Punkto Ausstattung oder Waffen-Arsenal lenkt hier ab. Das Martial arts der Helden ist der eigentliche Star dieses Films, und das gefiel mir.
Chi Kuan Chun und Alexander Fu Sheng drehten nur 11 Filme für die Shaw Brothers..., gleichwohl gehören sie mit zur Schaffens-Spitze des Studios.
Ich gebe diesem Film ausgezeichnete 8/10 Punkte!