„Bloodsport II“ präsentiert sich als ziemlich gelungenes B-Sequel zu dem Genreklassiker; hier mit Daniel Bernhardt als Ersatz für Jean-Claude Van Damme.
Kampfsportlehrer Sun (James Hong) will seiner Klasse aus Kiddies eine Geschichte erzählen über seinen alten Freund Alex Cardo (Daniel Bernhardt). Dieser ist zu Anfang der Geschichte noch ein Dieb, der ein wertvolles Schwert aus einer Villa stiehlt, aber bei der Übergabe von seinem Partner verraten wird und von der Polizei verhaftet. Damit beginnt der Film recht temporeich und präsentiert eine im B-Actiongenre relativ abwechslungsreiche Story, die man in dieser Form nicht schon zigmal gesehen hat.
Doch im Knast muss Alex seine Fähigkeiten im Nahkampf immer wieder unter Beweis stellen, wenn er schwächeren Häftlingen zur Seite steht oder sich gegen die Wachen unter der Führung des sadistischen Demon (Ong Soo Han) stellt. Dort lernt er auch Sun kennen, der lebenslang in den Knast kam, weil er einen mörderischen Schüler tötete, der Suns Technik der eisernen Hand missbrauchte. So darf auch hier die besondere Kampftechnik nicht fehlen, die dem Helden dann erst die wahre Perfektion ermöglicht.
Da Sun das Gute in Alex erkennt, gibt er ihm Unterricht im Kampfsport, doch bekehrt ihn auch in ihren Gesprächen geistig zu einem besseren Menschen. Er erzählt Alex auch von dem Kumite als dessen Preis das von Alex gestohlene Schwert ausgesetzt war. Der Eigentümer des Schwertes holt Alex auch aus dem Knast: Für seine Freiheit soll er das Schwert wiederbeschaffen. Gleichzeitig tritt Alex beim Kumite an – genauso wie Demon...
Die Geschichte von „Bloodsport II“ gibt wie schon der Vorgänger eine solide Rahmenhandlung um die zahlreichen Kloppereien bei dem Kumite – und gar keine schlechte. Denn die Spannung kommt auf ein solides Maß und auch das Tempo ist angemessen hoch, so dass hier keine Langeweile aufkommt. Die Geschichte mit dem Schwert ist auch nicht allzu ausgelutscht und es menschelt ohne große Dramatik zwischen den Figuren, was aber eine ganz nette Beigabe ist und nicht schlecht wirkt. Gewisse Klischees werden allerdings auch erfüllt: So braucht Alex im Finale auch erst eine besondere Motivation um den finalen Gegner fachgerecht vermöbeln zu können usw.
Im Vergleich zu den Geschehnissen des ersten Teils scheint allerdings die Steuerfahndung beim Kumite vorbeigeschaut zu haben, denn statt der schicken Arena mit technischem Schnickschnack prügelt man sich hier in einer schlichten Holzhalle vor dem jubelnden Publikum. Als einziger bekannter Charakter ist Tiny (Donald Gibb) dabei, dessen Figur aber gut eingebaut ist und eine gelungene Verbindung zum Vorgänger herstellt.
Bei den Fights darf man sich wie im ersten Teil an einer Anzahl mehr oder weniger ausgefallener Charaktere erfreuen von denen einige (z.B. die Frau oder der Affenmann) eine Abwechslung zu den üblichen Kickboxern darstellen. Geboten werden natürlich jede Menge Martial Arts, die auf sehr hohem B-Niveau choreographiert und inszeniert worden sind. Zwar sind die Fights sind nicht ganz so mitreißend wie im Original (dessen musikalische Untermalung fehlt hier), aber dafür werden die Kämpfe abwechslungsreich gestaltet und bieten ein paar nette Einfälle. So wird ein Fight mit extrem hohen Tempo ausgetragen, ein anderer nutzt kaum Schläge und dafür fast ausschließlich Drehkicks usw., weshalb die Kloppereien auch nicht langweilig werden.
Daniel Bernhardt macht seine Sache recht charismatisch und geht als guter B-Darsteller durch, Ong Soo Han ist ein brauchbarer Fiesling und fast so gut wie Bolo Yeung (ironischerweise spielten beide später in „Tigerkralle 2“ zusammen), während James Hong und Pat Morita auf solidem Niveau agieren. Die restlichen Darsteller spielen auch auf ordentlichem B-Niveau.
So ist „Bloodsport II“ ein solide spannendes Sequel mit ordentlicher Behelfshandlung, wenn auch nicht ganz so packend und mit schmalerem Budget als der Vorgänger.