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Im ersten bei uns erhältlichen KARAMURAT – Filmchen gibt der König von Istanbul den Besten Mann des Sultans, praktisch des Königs Arschadmiral. Nicht nur wegen seines alternativen Videotitels DER HEILIGE KRIEG, trägt der Film eine bestimmte Sichtweise durch die westliche Welt, die ihm heutzutage kleinere Verleihschwierigkeiten einbringen dürften. So besteht das Tätigkeitsfeld des Schwarzen Murat (VIRUS Numero 4, wir erinnern uns voll der Freude!) maßgeblich aus der kombattanten Auslöschung spanischer Kreuzritter, die meist in der bestialischen Ermordung eben derer endet. Im depperten Prolog lernen wir, dass Murat einst einen Zwillingsbruder hatte, der von katholischen Barbaren (Paradigmenwechsel, Kruzifix!) geraubt und zum Söldner im Namen Jesu umgepolt wurde. Sprung in die Handlungszeit des dreizehnten Jahrhunderts. Wer ist der Gegner des Hodenteufels von Bosporus, der Springen und Schlagen und Schießen und Scheißen kann, wie kein Zweiter? Na? Yup, der einstige Eineinkamerad (CÜNEYT ADMIRALKIN mit schwarzem Hemdchen angeklebtem Musketiersschnauzbart) stellt sich seinem muselmanischen Heldenbruder mit Gott auf seiner Seite entgegen. Die Brüder haben ihre Hemden gerne bis zum Schambein geöffnet, scheinen also tatsächlich in verwandtschaftlicher Verbindung zu stehen. Einer der originellsten und gnadenlos unvergleichbaren Türkploitation-Knaller, besticht KARAMURAT – DAS GEHEIMNIS DER EWIGEN RACHE (Ja, Poesie!) in seinen ausgewälzten Krampf- und auch Kampfszenen durch eine nicht zu leugnende Verwandtschaft zum Kinderfasching; nicht nur in der bedenkenlosen Schilderung des Minderjährigenverdreschens. Es wird beim Kloppen an den Haaren gezogen und am Boden nachgetreten, das es einem BUD SPENCER, um einmal einen der unsportlicheren Vertreter des Gute-Laune-Brawlings im Film zu nennen, die Schamesröte ins vom Bohneneintopf speckige Antlitz getrieben hätte. Trifft ein Pfeil einen Barbaren beliebiger politischer Ausrichtung, dreht sich dieser plärrend in die Kamera und man kann, ohne bösen Willen, erkennen, wie er das Geschoss des Bogenschützen unter dem Arme trägt. Guter Wille zählt!

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