Review

Ipad-Schreck


„Come Play“ erzählt von einem autistischen Grundschüler, der von einer einsamen Entität angegangen wird, die scheinbar aus seinem Handy bzw. Tablet kommt und zu ihm spricht. Beide scheinen etwas allein und suchen Freunde. Doch eine Art „dämonischer E.T.“ ist das hier bei Weitem nicht und schnell geht „Larry“, wie diese drahtige Schattenkreatur genannt wird, äußerst gruselig und rabiat vor...

Die technologischen Aspekte aus „Ringu“. Die Licht und Schatten, „Du siehst ihn“- und „Du siehst ihn nicht“-Routinen aus „Lights Out“. Auch Spuren aus „Babadook“, „Z“ und sogar „Mama“ kann man in diesem intelligenten wie emotionalen (!) Schocker finden. Und dennoch wirkt die Langversion eines erfolgreichen Kurzfilms eigen und clever und effektiv genug, um völlig ungefährdet seinen filmischen Mann zwischen dieser ähnlichen, hochkarätigen Konkurrenz zu stehen. Und das ist ein Kompliment und etwas, mit dem man nicht unbedingt hätte rechnen müssen. Aber ich nehme diese positive Überraschung gerne mit. Ein Cocktail aus tollen Teilen und Gewürzen. Bekannt aber frisch kombiniert. Die Kinderdarsteller kriegen alle die Kurve und ihre Figuren wirken nicht langweilig oder nervig oder klischeehaft. Larry und die Techniken, wie er (nicht) gezeigt wird, haben es in sich. Und die Themen Einsamkeit und technische Abhängigkeit bilden brisant das Rückgrat. „Come Play“ funktioniert auf beiden Ebenen - als klasse Schocker für den Mainstream und als Grusler mit Message für Kenner und Fortgeschrittene. Das ist toll, das hat Spaß (und Angst!) gemacht.
 
Fazit: Larry zuhause terrorisieren. Larry, das Elektrizitäts- und Einsamkeitsmonster. „Come Play“ erfindet seine vielen Versatzstücke zwar nicht vollends neu, ist aber dennoch eine tolle Halloweenkombi aus Bewährtem. Effektiv und einfach gut. Mit Sinn und Verstand. Spannend genug. 

Details
Ähnliche Filme