Ein Filmteam entdeckt eine versteckte Gruft mit dem Grab eines Vampirs, der bei ihrem Eindringen auch prompt zum Leben erwacht. Soweit die Vorgeschichte, denn nach einem Zeitsprung erlebt der entsetzte Zuschauer ein Casting, bei dem unter anderen wild entschlossenen Nachwuchskünstlern eine kleine Gruppe ausgewählt wird, die auf das Schloss des Horrorfilmers Yurek eingeladen wird. Dass die vier Dussel nun trotz ihres offensichtlich nicht vorhandenen Talents als Sängerin, Tänzerin oder Entertainer ausgesucht wurden, hätte sie schon stutzig machen können, doch die große Karriere vor Augen arrangieren sie sich mit den nebulösen Schlossbewohnern. Beim Betrachten von Maestro Yureks letztem Horrorfilm als Film im Film fällt auch dessen Unvermögen auf, aber der outet sich ja auch schon schnell vor der ungläubigen Truppe als Vampir, mit der Bitte, ihn zu töten. Das klingt unglaublich blöde, ist es eigentlich auch, was zunächst noch wie typisch holpriger Italoschund im 80er Jahre Flair beginnt, weitet sich immer mehr zu einer trashigen Vampirpersiflage aus. Fast scheint es so, als wollte Lamberto Bava den bereits in den Sand gesetzten Film noch durch diesen Kunstgriff versuchen zu retten, andererseits zeugen Running-Gags wie der bucklige Diener (ein Marty Feldman Double) von einer gewissen Absicht, die vielleicht doch dahinter steckte. Die Atmosphäre ist dementsprechend überhaupt nicht gruselig, sondern von der kitschigen Ausstattung geprägt und unterhält mit freiwilliger wie unfreiwilliger Komik im fliegenden Wechsel. Dafür sorgen nicht zuletzt die unglaublich lachhaften Darsteller, allen voran die Performance des Faschingsdracula Yurek. Das Gefasel der Gäste ("Vielleicht stehen wir alle unter Drogen") passt hervorragend zum telekinetischen Herzherausreissen und den schrägen Ideen vom Leben eines Vampirs im 20. Jahrhundert. Mit haufenweise Querverweisen durch die Vampir- und Filmgeschichte empfiehlt sich dieses ulkige Werk in etwa als Trashvariante von "Tanz Der Vampire", natürlich ohne dessen Klasse oder kauzig-märchenhafte Atmosphäre. Kaum zu glauben, dass Sergio Stivaletti die SFX für diesen kruden Schund machte.
Fazit: Mannomann, was'n Trash, den der Bava Junior da abliefert. Kaum zu glauben, doch kitschger als "Die Gruft", inklusive einigen Brüllern. 3/10 Punkten