Review
von Leimbacher-Mario
Drollig-doofe Kürbissuppe
Ist das der Film, mit dem Sandler drohte, wenn er (wie geschehen) nicht für „Uncut Gems“ für den Goldjungen nominiert würde?! Nein, zum Glück nicht. Das war mit Sicherheit eh nur ein witziger, frotzeliger Spruch des sympathischen Sandmanns. Viel mehr ist „Hubie Halloween“ ein bunter Cocktail aus oldschool Sandler a la „Little Nicky“ oder „Happy Gilmore“, einer gehörigen Portion Halloween-Spirit und einem gewohnten Treffen mit seinen Kumpels, Bekannten und Freunden, von Kevin James über Ben Stiller bis Shaquille O'Neil! „Hubie Halloween“ ist sein neuestes Streich auf Netflix (ist der Deal nicht langsam mal erfüllt?!) und erzählt vom titelgebenden Kleinstadt-Außenseiter, Weirdo und schreckhaften Halloween-Fan, der seine Gemeinde vor einem mysteriösen Psychatrieausbrecher beschützen will/muss...
„Hubie Halloween“ hat das Zeug zum Halloween-Mainstay. Zumindest bei Leuten, die Sandler, seinem naiven Humor und seiner Clique, einigermaßen positiv gestimmt sind, könnte diese familientaugluche Gruselkomödie im Oktober noch einige Jahre oft geklickt werden. Und dass, weil Sandler mit dem Ding (auch wenn es zum Glück nicht auf „Jack & Jill“- oder „Ridiculous 6“-Niveau ist) vielleicht sogar derart tief zielt, Grenzen des schlechten, infantilen, plumpen Geschmacks überschreitet, dass es schon wieder sehr lustig sein kann. Für seine Gegner natürlich ein Fressen. Für den Rest aber eine orange Herbstblödelei, die man weder ernst nehmen noch haten kann. Vor allem kleine Details wie Hubies geniale Allzweck-Thermuskanne (!), die zum Schreien komischen Second Hand-Shirts seiner Filmmutter oder einfach kleine optische, banale und banane Gags, retten „Hubies Halloween“ sicher in einige Herzen der Gucker. Sandlers schwer verständliche Stimme nervt fix und gewaltig, oft wirkt das wie ein halloween'scher „Grown-Ups“ bei all den Buddies, die er da um sich gescharrt hat. Außerdem ist die Story nur Alibi, sehr zerstückelt und nie wirklich spannend, reizend, überraschend. Und dennoch hat „Hubies Halloween“ sein kürbisförmiges Herz vollkommen am rechten Fleck. Und könnte so etwas wie die erneute Wende rund um Sandlers Image und der Qualität seiner Filme sein. Obwohl er gefühlt mittlerweile eh macht, was er will und worauf er Bock hat - was ihn auch wieder und immer weiter zu einem ganz Großen werden lässt.
Fazit: die Stimme nervt (anfangs) gewaltig, die Kürbisfarben sind toll, die etlichen Chameos sind hammer, die Halloweenatmosphäre passt, viele Details sind echt komisch, Sympathiepunkte hat er auf seiner Seite und die meisten Gags sind dermaßen bescheuert und dumm, dass sie schon wieder gut sind und fast (Oktober-)Brauch/-Kult werden könnten. „Hubie Halloween“ kann man locker verreißen - oder einfach ziemlich süß und unschuldig finden.