Review

Eine Gruppe befreundeter Geologen ist, bedingt durch Wetter und Straßenarbeiten, gezwungen die Nacht in einem abgelegenen Hotel zu verbringen. Was keiner weiß: Ein ehemaliger Hotelbesitzer hatte vor geraumer Zeit die Schärfe seiner Axt an seinen Gästen ausgetestet. Die Geister der Massakrierten scheinen noch nicht zur Ruhe gekommen zu sein und trachten den Ruhestörern nach dem Leben…

Umberto Lenzi lieferte in den 80ern, der Zeit nach seinen größten Erfolgen RACHE DER KANNIBALEN, GROSSANGRIFF DER ZOMBIES und MONDO CANNIBALE und seiner Polizeifilm-Ära, mehrere mäßige Horrorfilmchen ab. Darunter auch GHOSTHOUSE, der eine ziemlich plumpe “Haunted House”-Geschichte zu erzählen versucht.
Eine Dame der Gruppe hat mediale Fähigkeiten wie der Junge aus THE SHINING und hat bald Visionen von den damaligen Gräueltaten. Die Geister der Opfer (darunter auch ein Buddhistischer Mönch – unvorstellbar lächerlich!) suchen aber bald auch den Rest der Gruppe heim. Es folgt übler Spuk und fauler Zauber: Blut tropft vom Kronleuchter und aus dem Duschkopf, im Kühlraum hängen Leichen am Haken, einem Kind wird von einer Waschmaschine der Kopf abgerissen… EINEM KIND WIRD VON EINER WASCHMASCHINE DER KOPF ABGERISSEN! Tatsache: Unter den heimgesuchten Hotelgästen befindet sich auch ein kleiner Junge. Dieser wird tatsächlich in eine Waschmaschine gesaugt und von dieser enthauptet. Ultrafieser Kill und so ziemlich das Highlight des Films. Reichlich behämmert dann, dass der Junge im Folgenden kaum vermisst wird und es den Anderen auch erst ziemlich spät auffällt, dass er weg ist. Zu erwähnen sei vielleicht, dass hier alle Opfer durch Enthauptung sterben. Soll wohl irgendwas mit der Geschichte des Hotels und den damaligen Morden zu tun haben.
Geboten werden viele Geistererscheinungen von schlecht geschminkten, die Augen verdrehenden oder das Blitzemesser fuchtelnden Pappkameraden. Dabei wird immer eifrig gekreischt und davon gelaufen. Aus dem Hotel abhauen geht irgendwie nicht, weil eine Strasse gerade umgebaut wird. Somit bleibt nichts anderes übrig als der Reihe nach ins Gras zu beißen. Gegen Ende kommt einer der Gruppe drauf, dass die Geister bestimmt Ruhe geben, wenn man ihre abgehackten Köpfe, die irgendwo im Haus verscharrt sein müssen, findet. Oft ist es ja so, dass die sterblichen Überreste in geweihtem Boden begraben werden müssen, siehe z.B. NIGHTMARE ON ELM STREET 3. Hier aber reicht es aus, sie anzuzünden. Hm.

Trotz aller Unzulänglichkeiten (oder vielleicht gerade deswegen) macht Lenzis GHOSTHOUSE aber irgendwie Spaß und unterhält prima. Vielleicht ist es die Tatsache, dass hier noch, anders als bei modernen Produktionen, alle FX, so schlecht sie auch sind, aus liebevoller Handarbeit bestehen. Derartige Fehler rauben dem Film zwar einiges an Thrill, verleihen ihm dafür aber eine Menge Scharm.

Spannung: (+)(+)(-)(-)(-)
Grusel: (+)(-)(-)(-)(-)
Kopf ab durch Waschmaschine: (+)(+)(+)(+)(+)

„Glaubt ihr, dass ich verrückt bin!? In dem Raum hingen zwei Menschen, die aufgehängt waren wie Schlachtvieh!“
– „Na klar doch! Du musst dich nur daran erinnern, wie du damals Ronald Reagan auf Rollschuhen in New York gesehen hast. Weißt du das nicht mehr?“
„Und ich weiß er war es doch!“

Fazit:
Sinnloser, harmloser, aber unterhaltsamer Italo-Schund mit vielen losen Köpfen.

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