"Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar..." - der Beginn eines der wohl bekanntesten Titellieder eines Kinderfilms überhaupt und wie jeder weiß, handelt es sich bei dem Kobold mit dem roten Haar um Pumuckl, der bereits seit Anfang der 60er in diversen Hörspielen sein Unwesen trieb und knapp zwanzig Jahre später auch im Fernsehen. Der hier vorliegende Film "Meister Eder und sein Pumuckl" besteht dabei lediglich aus einem Zusammenschnitt von vier Serienfolgen der ersten Staffel. Die Auswahl war sicher nicht die schlechteste, denn obwohl die Folgen eigentlich nicht zusammenhängen, macht der fertige Film keinen episodenhaften, sondern einen durchweg runden Eindruck.
Die Bewertung dürfte allerdings stark von den mit "Pumuckl" verbundenen Kindheitserinnerungen abhängig sein. Sind keine da, wird einen das Gesehene ziemlich kalt lassen, bei mir ist das glücklicherweise anders, denn zu einem gelungenen Samstagnachmittag gehörte Pumuckl für mich früher einfach dazu. Überraschenderweise funktioniert der Film Jahre später (hab ihn jetzt nach knapp acht Jahren wieder gesichtet) immer noch äußerst gut und entlarvt die schönen Kindheitserinnerungen nicht als zerplatzende Seifenblase, wie das ansonsten oft der Fall ist.
Die Streiche Pumuckls verlieren zwar an Reiz, aber an der liebevollen Machart kann man sich noch immer erwärmen. Gustl Bayrhammer in seiner berühmtesten Rolle als kauziger Meister Eder bleibt sowieso unvergessen und Hugo Lindingers Interpretation seines Butlers, der als Reminiszenz an "Dinner for one" zudem noch ein paar Mal über einen Tigerkopf stolpern darf, lässt einen jedes Mal aufs Neue grinsen. Die restlichen Darsteller, darunter viele sehr beliebte Volksschauspieler, verkörpern ihre meist überzeichneten Figuren ebenfalls mit Bravour. Wer einmal in einem bayrischen, urtümlichen Wirtshaus die Leute beobachtet hat, vorzugsweise den Stammtisch, dem dürften vor allem beim abschließendem Geburtstagsessen (klarer Höhepunkt des Films) einige Verhaltensweisen und Sprüche sehr bekannt vorkommen. Figuren wie Eders Kumpel Bernbacher sind einfach sehr gut getroffen.
Was fehlt, ist lediglich ein runder Abschluss des Ganzen, denn in den letzten Einstellungen wird deutlich, dass es sich eben doch nur um einen Zusammenschnitt einiger Serienfolgen handelt. Nichtsdestotrotz ist das für diejenigen, die das Glück hatten, den "Pumuckl"-Film als Unter-Zehnjähriger zu Gesicht zu bekommen, ein schöner Trip zurück ins Kindesalter. Und obwohl von Pumuckl ja anscheinend noch immer neue Folgen produziert werden, ist das Original wohl unschlagbar und beim Blick auf die vielen mittlerweile verstorbenen Darsteller, die hier mit sichtbarer Freude am Werk waren, können Nostalgiker hier im Stillen ein paar Tränen verdrücken.