# Nicht unser Weihnachten
"Hosts" erzählt von einer britischen Familie (plus Freunde) am heiligen Abend, die besinnlich und gewohnt zusammenkommt und einen schönen Abend verbringen will. Man kennt sich, man traut sich, man liebt sich. Doch die meisten am prall gedeckten Tisch wissen nicht, dass zwei von ihnen kurz vorher bereits von einem außerirdischen "Licht" vereinnahmt wurden und alles andere wollen als Ruhe, Frieden und Zusammenhalt...
Silent Night of the Body Snatchers
"Hosts" bricht wirklich äußerst gewalttätig, unangenehm und böse in das heile Familienidyll. Das geht schon ziemlich unter die Haut, da die Familie anfangs echt nett und liebenswert wirkt, ohne dabei kitschig oder aufgesetzt zu sein. Aber genau dieser Kontrast zur dann einbrechenden Gewalt und dem Überlebenskampf ist ja der Sinn der Sache. Und das macht "Hosts" richtig gut! Zudem sind die Gesichter recht unverbraucht, die Sounduntermalung unterstützt das unangenehme Magenvibrieren, die Gewaltausbrüche sind vollkommen ungehemmt, einige Momente gehen voll unter die Haut (auch psychologisch!) und die Kälte der außerirdischen (?) Invasoren ist sehr schmerzhaft. In all diesen Beziehungen macht "Hosts" also genau das, was er muss und er geht genau dorthin, wo es weh tut. Eine knackige Laufzeit obendrauf und im Kern dieser brutale Kontrast von barbarischer Home Invasion/Heiligabend - fertig ist einer der bissigeren "Weihnachtsfilme", die ich seit Längerem gesehen habe... Tja, würde ihm in seiner zweiten Hälfte nicht etwas die Puste ausgehen und er in sich zusammenfallen, null befriedigend ausfizzeln und einfach nicht zu Ende gedacht sein. Aber so ist es leider auch, das will ich nach dem starken Beginn nicht verschweigen. Insgesamt trotzdem fast schon ein moderner kleiner Videonasty unter'm Baum!
Fazit: durchaus intensiver und richtig böser Heiligabend zwischen britischer "Wärme", völlig fehlendem Augenzwinkern und außerirdischen Aggressoren... Ein gewalttätiges und garstiges Kammerspiel zu Truthahn, Zimt und eingeschlagenen Köpfen... Da die Familie anfangs sehr authentisch und echt daherkommt, schmerzt das mehr als man denkt! Schade, dass sich für eine vernünftige Auflösung oder zumindest ein kraftvolles Finale nicht mehr Zeit und Muße genommen wurden!