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Bruce Nolan ist mit seinem Leben nicht zufrieden. Dabei könnte er es aber sein: er ist bei einem kleinen Sender zwar nur ein Reporter für die kleinen Storys, dafür ist er aber beim Publikum sehr beliebt, und auch mit seiner Freundin Grace Connelly läuft alles bestens. Bruce aber will mehr, er will der große "Anchorman", der Chef im Nachrichtenstudio, sein. Doch diesen Job will nicht nur er, sondern auch sein ärgster Widersacher Evan Baxter. Der Tag der Entscheidung um diesen Posten ist wahrscheinlich der schlimmste Tag in seinem Leben für Bruce. Nicht alleine, daß Evan das Rennen macht, nein, er verliert auch noch seinen Job komplett, weil er nach der Entscheidung ausrastet, und vor laufender Kamera über Evan und den Sender herzieht.

Wer hatte nicht schon mal den Traum Gott zu spielen und seine Umwelt nach eigenem Gutdünken zu beeinflussen und sein eigenes Leben positiv zu manipulieren. Diese Riesenchance bekommt ein kleiner Außenfernsehreporter, dessen Leben aber zunächst völlig aus dem Ruder läuft. Im Job wird er bei Beförderungen übergangen, ist fast vierzig und hat seiner Meinung nach nichts erreicht im Leben, was ihn zu harten Unzufriedenheitstiraden gegen den seiner Meinung nach Hauptschuldigen veranlaßt, nämlich Gott, an dem er nun seinen ganzen Lebensfrust ablädt.
Doch dieser lotst ihn prompt an eine seltsame Adresse und tritt ihn einfach mal eben seinen Job ab, nach dem Motto "machs doch besser". Spätestens hier beginnt die Story witzig zu werden. Beuce kommt mit seinen neuen Superkräften zunächst nicht zurecht. Erst als er, wie Moses einst das Meer, seine Tomatensuppe teilt, Wasser zu Wein verwandelt und natürlich auch auf dem Wasser läuft. Jetzt wird es natürlich Zeit sein Leben zu ordnen. Im Job läufts als er für das Auffinden von Jimmy Hoffa´s Leiche eine Live Reportage abliefert, einer Straßengang Affen rektal entweichen läßt und natürlich auch den schleimerischen Kollegen nach Strich und Faden bei einer Livesendung blamiert.
Hier hat Bruce Almighty eindeutig seine beste Phase. Das Scipts liefert viele gute Gags, die natürlich von Jim Carrey´s Latexmimik auch noch veredelt werden. Auch Morgan Freeman liefert als afroamerikanischer Gott eine souveräne Vorstellung ab (da wird zwar gegen das erste Gebot verstoßen, aber mir sind aus Kirchenkreisen keine größeren Proteste dagegen bekannt). Nur Jennifer Aniston nudelt ihre Friends Rolle mal wieder runter, zwar nicht schlecht, aber vielleicht sollte man ihr mal einen anderen Charakter zuschreiben.
Ganz übel ist dann dafür das Finale ausgefallen, denn es sinkt in moralingeschwängerter klebriger Masse, wie sie bei Rosamunde Pilcher nicht schlimmer ist. Bruce sieht seine Fehler ein und kitscht sich in grausigen Showdown. Hier wird jegliche Frechheit und Humor über Bord geworfen, das paßt einfach nicht zu einem Carrey Film, sondern bestenfalls zu einem Weihnachts-Familienfilm. Das zieht den Film zwar etwa runter, aber zum Glück funktioniert die drollige Komödie bis dahin gut.
7/10

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