Review
von Leimbacher-Mario
Ein „Disneyfilm“, den Disney momentan gerne machen würde
„A Babysitters Guide To Monster Hunting“ - sperriger Titel, simple Prämisse: einer Babysitterin von der Highschool wird von seltsamen Monstern der kleine Junge entführt, auf den sie eigentlich an diesem Abend aufpassen soll. Und dadurch entspringt eine wilde Verfolgungsjagd in eine ganz neue Welt der Fabelwesen und Monsterjäger...
Das erinnert in seinen besten Momenten an „Labyrinth“ oder „Monster AG“, in seinen schlechtesten Momenten eher an „Mulan“ oder „A Wrinkle In Time“. Diese milde Netflix-Spukkost tritt gut aufs Gaspedal, hat einen famos aufspielenden Tom „Malfoy“ Felton als „Grand Guignol“, dem Herrscher der Alpträume. Zudem sind die Sidekicks des guten „Draco“ fein animiert zwischen lustig und creepy, zwischen hungrig und tollpatschig, zwischen sweet und scary. Allgemein weiß das Abenteuer manchmal nicht ganz, ob es denn jetzt cool und funny oder doch eher düster und gruselig sein soll. Außerdem nervt der inflationäre Gebrauch von Popsongs und wie oft es mittlerweile vorkommt, dass die Heldin von vornherein eigentlich alles kann, nichts mehr lernen oder überwinden muss, ist leider nicht mehr lustig, nimmt enorm viel von der Reise sowie Spannung weg. Doch ansonsten gibt's hier monstermässiges Worldbuilding mit unendlichen Möglichkeiten und genug Neugier auf Fortsetzungen. Das sagt man auch nicht jede Woche...
Fazit: „Little Monsters“ meets „Goosebumps“ mit einem Schuss „Kingsman“ - diese kinderfreundliche Halloweensause ist bunt, rund und recht gesund für angehende Gänsehautguys. Aber immer die Zielgruppe im Kopf behalten. Ein Aperitif. Nicht mehr. Aber das reicht manchmal. Ein guter Schuss mehr Dunkelheit und Reife und Herausforderung darf's/muss's dann aber sein...