Review

Der Titel legt es mehr als nahe, - Feingeister haben bei dem Klamauk des in Japan lebenden Regisseurs Sebastian Stein wenig zu lachen. Der grobschlächtige Humor setzt beinahe voraus, die Sache mit ein wenig Alkohol im Blut anzugehen.

Die Geschichtsbücher lagen falsch: Hitler (Sebastian Stein) ist nicht tot, er hat sich mit dem japanischen Befehlshaber Tojo nach Ghana abgesetzt und altert mithilfe eines magischen Verjüngungsmittels nicht. Erneut strebt er nach der Weltherrschaft, indem ein Kampfturnier veranstaltet wird. Kämpfer Horst, dessen Meister von Hitlers Schergen getötet wurde, schwört auf Rache und meldet sich beim Turnier an…

Außerhalb der Kampfszenen ist die Hommage an die 70er-Klopper aus Hongkong gar nicht mal so gut. Einige Ghanaer haben typisch deutsche Vornamen und wurden mit diversen Dialekten wie bayrisch, norddeutsch oder fränkisch ausgestattet, bewusste Versprecher inklusive. Göring ist indes zu einem afrikanischen Hünen mutiert und ist einer der Hauptkämpfer des Turniers, welches das letzte Drittel ausfüllt.

Wirklich langweilig wird es zwar nie, doch es gibt es Reihe unnützer Laufzeitstrecker wie einen Clubtanz oder die Begegnung zwischen Horst und einer Wutpriesterin. Zuvor muss Horst noch genregemäß von zwei Meistern fürs Turnier vorbereitet werden, was ebenfalls nur leidlich unterhaltsam ausfällt.

Deutlich besser sind indes die Kämpfe inszeniert. Zwar sollte man keine sonderliche Akrobatik oder übermäßige Dynamik erwarten, doch die jeweiligen Moves sind recht nah am Körper und kommen weitgehend glaubhaft rüber und auch der Einsatz einiger Zeitlupen bringt ein passendes Timing mit. Zudem wird ab und an ein wenig Blut vergossen, was teilweise aus dem Rechner stammt, sich insgesamt aber noch sehen lassen kann.

Regisseur Stein als Hitler ist vielleicht nicht die beste Wahl, zumal außer dem markanten Bärtchen und leichtem Seitenscheitel nicht viel Ähnlichkeit besteht, doch die entsprechende Synchro intoniert schon recht nah am Original. Insgesamt performen die Laiendarsteller nicht so übel, wie man das bei einer Amateurproduktion dieser Art erwarten könnte und auch Kamera und Schnitt leisten sich keine auffallenden Patzer.

Immerhin schimmert ab und an das Herzblut der Beteiligten durch und obgleich die wenigen Gags sich auf dummdreiste Dialoge und banale Situationskomik beschränken, herrscht eine lockere Grundstimmung, die zwischen albern und unbedarft schwankt. Ausreichend, um für 84 Minuten abzuschalten und sich mit Blödsinn berieseln zu lassen.
5,5 von 10

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