Review

"Atomic Thrill" ist ein anschaubarer Vertreter der nach "Toxic Avenger" und "Verdammt, die Zombies kommen" losgetretenen Fun-Horror-Welle, dessen Hauptaugenmerk allerdings deutlich auf den komödiantischen Aspekten des Genres liegt. Er kommt zu 90% wie eine typische Achtziger Teenie-Klamotte a la "Revenge of the Nerds" mit den obligatorischen Problemchen der Protagonisten bezüglich Mädels und Schulhof-Rowdys daher, so dass der mordende Dealer-Zombie Mussolini eigentlich genausogut ein despotischer Direktor oder Feriencamp-Aufseher hätte sein können. Von Horror kann hier bei Lichte betrachtet gar keine Rede mehr sein und es wäre schon eine FSK 12-Freigabe angebracht, wenn es da nicht dann und wann einige herbe Bluteinlagen gäbe. Die ersten Morde wirken noch ziemlich amateurhaft in ihrer Umsetzung, aber gegen Ende werden die FX dann besser und auch überraschend krude (Gesicht abziehen, Kopf spalten, etc). Der geneigte Splatter-Fan kriegt hier durchaus was zu sehen.

Die allgemein verbreitet Meinung, dass "Atomic Thrill" abgrundtief billig und dilettantisch sei, kann ich nicht teilen. Die Schauspieler mögen Laien sein, halten aber ungefähr den B-Film-Standart. Überhaupt geht es hier ´ne Ecke teurer und professioneller als in Vergleichbaren Produktionen a la "Flesh Eating Mothers" und "Zomby Bloody Demons" zu. Die Klasse des großen Vorbildes "Toxic Avenger" wird aber dennoch nicht erreicht, da es trotz des erwähnten Teenie-Klamotten-Flairs an Witz mangelt. Neben einigen ganz netten Kalauern leiden viele Gags einfach an ihrem erschreckend schlechten Timing (wobei bei den Dialogen die trantütige deutsche Synchro sicherlich mit dafür verantwortlich ist). Desweiteren geht der Film in den zweiten Hälfte eher in Richtung ernst und versucht, die tragischen Seiten des Zombie-Daseins zu beleuchten, was aber aufgesetzt und somit peinlich wirkt.

Wie dem auch sei, dank der Effekte, der frischen Story und der sympathischen Darsteller hat mir "Atomic Thrill" alles in allem doch ganz gut gefallen und wer Filme im Stile von "Return of the Living Dead 2" mag, sollte ihn durchaus mal gesehen haben.

Ach ja: Hört mal bei der Szene, in der Chuck das Radio anschaltet, genau hin. Der Name des AKW-Betreibers kommt mir irgendwie bekannt vor :-)

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