"Godzilla vs. Destoroyah" war der letzte Film der zweiten Godzilla Generation (1984-1995) und entsprechend wollte man nach dem eher enttäuschenden Einnahmen aus dem Vorgänger "Godzilla vs. Spacegodzilla" noch einmal alles Mögliche auffahren um ihm einen würdigen Abschied zu bereiten.
Dazu suchte man den Schulterschluss zum aller ersten Godzilla von 1954 und baute auf dessen Geschichte rund um den Oxygen-Zerstörer nun die neue Handlung um Destoroyah auf, der durch die Auswirkungen dieser Waffe geschaffen wurde.
Der Brückenschlag gelingt dabei ganz gut, sowohl was die Einführung einiger Charaktere als Nachkommen der damaligen Figuren angeht, als ganz besonders mit einer kleinen Rolle für Momoko Kôchi, die hier erneut in die selbe Rolle wie 1954 schlüpft.
Aber auch darüber hinaus wollte man vielen bekannten und beliebten Figuren noch einmal einen Auftritt verschaffen, das beginnt bei der telepathisch begabten Miki von der G-Force und endet mit der fliegenden Anti-Monster-Waffe Super-X3, deren Vorgänger sich schon in verschiedenen Filmen mit Godzilla messen durften.
Apropos, für den hat man sich zum Schluss auch noch einmal etwas ganz besonderes ausgedacht, Godzilla kommt in die Wechseljahre.
Neben gefährlichen Stimmungsschwankungen und aufsteigender Hitze bedeutet die bei ihm aber auch innere Kernschmelze, was natürlich gar nicht gut für ihn oder seine nähere Umgebung, ja wie sich herausstellt sogar die ganze Erde, ist.
Aber es ist ein guter Kniff um der geliebten Riesenechse einen wahrlich dramatischen Abschied zu bereiten. Godzilla wird hier endgültig zum tragischen Helden. Zum gequälten Monster, das ja erst durch den Mensch mit Atombomben geschaffen (bzw. aufgescheucht) wurde und nun an genau der Kernkraft zu Grund geht.
Doch bis es soweit ist steht noch einiges an wilder Zerstörungswut und Monstergebalge quer durch Tokio an. Und die hat es wieder einmal in sich.
Allerdings lässt man sich Zeit bis es so richtig losgeht, zuvor erlaubt man sich erst einmal einen kleinen Raubzug in Alien und Predator Gefilde. Was bei dem Design der Mini-Destoroyahs anfängt (der Große sieht dann lustiger Weise um die Gusche eher wie ein mutierter Gremlin aus), geht bis hin zu einer erstklassige Alien 2 Gedächtnis-Szene in der schwer bewaffnete Spacemarines Spezialeinheiten mit Motiontrackern in dunklen Gängen Jagd auf die Viecher machen. Was eine Schau...
Nun abseits davon wird besonders in der ersten Hälfte des Films aber allgemein noch recht viel Raum für die Handlung gelassen und die menschlichen Akteure bekommen ganz allgemein recht viel Screen-Time eingeräumt. Das hat man in anderen Godzilla-Filmen auch schon anders gesehen, was wegen der gewohnt eher dünnen Story aber auch hier nicht die schlechteste Entscheidung gewesen wäre. Nun, so gibt's halt die ein oder andere ins Nichts führende Dialogsequenz mehr. Damit kann man leben.
Am Ende ist immer noch genug Raum für Monsteraction und die hat es besonders im Schlusskampf in sich, der tatsächlich ziemlich packend geraten ist. Vorn dran vor allem der Kampf zwischen Destoroyah und Godzilla jr., der hier als armer Lockvogel herhalten muss und sich ganz schön was auf die Mütze bekommt. Man fiebert wirklich die ganze Zeit mit das doch endlich Papa Godzilla auftaucht um Filius rauszuhauen. Der kommt dann auch, aber da ist es auch schon zu spät und der Film hat seinen ersten dramatischen Höhepunkt.
Das Ganze geht dann natürlich noch ein bisschen weiter, ein Energiestrahl gibt den Anderen und zu guter Letzt sind alle am Ende und Godzillas Kernschmelze erreicht auch ihren Höhepunkt und es ist schlussendlich Zeit Abschied zu nehmen.
Vorbei ist eine weitere Generation Godzilla.
Alles aus.
Aber nein.
Totgesagte leben bekanntlich ja länger und so stand auch Godzilla nur vier Jahre später mit dem Beginn der der dritten Generation (Millennium Reihe) wieder auf.
Banzai!