Review

Diese Verfilmung der Story um Ned Kelly, den australischen Nationalhelden/-schurken ist recht nett gemacht. Die Darsteller sind gut bei der Sache und vor allem sehr bekannt. Ledger und Bloom – Donnerwetter! Dafür ist der Film gar nicht so bekannt.

„Gesetzlos – die Geschichte des Ned Kelly“ ist meiner Meinung nach im Bezug auf die Machart am ehesten mit „Young Guns“ zu vergleichen. Eine Bande von jungen Männern, kaum dem Jugendalter entwachsen, lehnt sich gegen die Obrigkeit bzw. den Staat auf. Für Kelly und seine Mannen ist das Ganze allerdings – im Gegensatz zu den Young Guns - auch eine politische Sache. Die Engländer kriegen somit gehörig ihr Fett ab.

Es gibt übrigens eine genügende Anzahl netter Schiessereien zu sehen, und der Film wird nie (wirklich) langweilig. Es schleichen sich allerdings schon hie und da einige Längen ein, die sicherlich hätten vermieden werden können. Dafür biedert sich der Film kaum dem Massengeschmack an, denn nervige Hollywood-Oneliner und pseudo-witzige Trendgags gibt’s hier entspannender Weise nicht. Es wird auffallend viel Wert auf die Historie gelegt und damit der Drang zum „Pirates of the Caribbean“-08/15 Anspruch verworfen. Ledger trägt einen absolut untrendigen Vollbart, den beispielsweise Commodus in Scotts „Gladiator“ nicht tragen durfte – von der Augenschminke Depps im Piratenklamauk ganz zu schweigen.
Der Härtegrad ist ebenfalls okay. Einschüsse werden gezeigt und nicht – wie viel zu oft – des lieben Geldes der 12-jährigen wegen aus dem Bild verbannt.

Dennoch fehlt dem Film – meiner Meinung nach – das gewisse Etwas. Er ist nett, aber nichts Überragendes. Besondere Ideen oder Außergewöhnliches sucht man sicher vergebens. Als gemütlicher Abendzeitvertreib ist er aber zu gebrauchen.

7/10 Pkt.

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