...die im Staub verbluten (1968)

Schade, dass dieser Anti-Kriegsfilm nach wie vor ein Schattendasein frönt, was sicherlich auch seiner Indizierung zu verdanken ist. Ich habe bewusst Anti-Kriegsfilm geschrieben, da manch einer vielleicht diesen Film auch als Kriegsfilm bezeichnen würde, was aber meines Erachtens nicht zutreffend ist.
Der Film spielt kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs auf den Philippinen. Der Kriegsberichterstatter Phil Sutton reist auf die Inseln, um seinen Helden Colonel John Hannegan zu finden. Über diesen hat er in der Heimat schon eine Reihe von Heldenberichten vornehmlich für die Jugend verfasst. Als er dem Colonel begegnet, muss er feststellen, dass sein Bild des Kriegshelden nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Er erlebt einen gnadenlosen, zynischen, verbitterten Mann, der rücksichtslos Jagd auf versprengte japanische Soldaten macht. Sutton erlebt die Brutalität, mit der Hannegan gegen die meist unterlegenden Japaner vorgeht und stellt dessen Handeln in Frage. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Am Ende steht der Kampf um eine Kirche, in der sich Verletzte beider Seiten zurückgezogen haben. Ärzte beider Seiten kümmern sich um die Verwundeten und Colonel Hannegan rüstet sich zum letzten Kampf...
Insbesondere die Figur des Kriegsberichterstatters Phil Sutton wertet diesen Film als Anti- Kriegsfilm auf. Immer wieder stellt er die Handlungen der Akteure in Frage und wirtft bis zum Ende hin Handlungsalternastiven auf. Er wird schließlich von der Wirklichkeit "überrannt", seine Einwürfe laufen ins Leere.
Schauspielerisch brillieren George Montgomery (als Colonel Hannegan) und sein Widerpart Tom Drake (als Phil Sutton). Auch die Nebenrollen verstehen ihre jeweilgen Rollen nüberzeugend auszufüllen.
Kamerarbeit und Schnitt wissen im Großen und Ganzen zu überzeugen, wobei mancher harte Schnitt nachträglich hätte überarbeitet werden dürfen.
Der Film muss den Vergleich mit anderen großen Anti-Kriegsfilmen, die danach gedreht wurden nicht scheuen , heißen sie: "Apokalypse Now", "Platoon" oder "Full Metal Jacket". Ich würde behaupten, dass er sogar in der einen oder anderen Weise als Vorlage bzw. Einfluss für die später entstandenen Filme gedient hat.