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Im Fahrwasser von "Krieg der Sterne" ließ man 1980 einen ehemaligen amerikanischen Helden wieder auferstehen: Flash Gordon.
Dieser Comic Held aus den 30er und 40er Jahren schaffte es zu einer eigenen Fernsehserie und kämpfte schon damals gegen den Herrscher des Universums.
Allerdings war die Neuverfilmung nicht gerade bierernst, was mir als Kind völlig entgangen ist. Ich fand den unglaublich spannend und habe die komplette Spieldauer um den Helden und seine Freunde gezittert. Die Welten waren unheimlich und meine Phantasie grauenerregend, da die im Film erwähnten Bohrwürmer meine Vorstellungskraft schamlos ausnutzten. Zusätzlich hatte ich neben Ming auch panische Ehrfurcht vor Klytus, den ich verdammt furchteinflößend fand.

Als die Kindertage vorbei waren und der Film mir wieder in die Hände fiel, war allerdings die Hochspannung gewichen. Jetzt entdeckte ich aber eine völlig andere Seite am Film, die mich ihn aber genauso liebgewinnen ließ wie damals. Flash war purer Trash! Aber was für ein Göttlicher!
Dadurch, dass man eine wunderbare Science-Fiction Welt kreierte und sie mit Deko aus den 30ern und 40ern kombinierte, versprühte sie einen unglaublichen Charme, der kaum mit etwas anderem vergleichbar ist. Jedes Relikt ist sofort diesem Film zuzuordnen, wenn man es einzeln betrachtet. So einen hohen Wiedererkennungswert hatten die wundervollen Sets, die man sich für diesen Film einfallen ließ. Interessant ist aber in jedem Fall, dass die Heimat der Waldmenschen dem Dagobah System sehr ähnelt.
Die Story ist ebenfalls einfach märchenhaft, was im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen ist. Der Film macht einen unglaublichen Spaß. Sei es durch die naiven Dialoge oder den überzogenen Charakter der gesamten Szenerie. Der Film nimmt sich in keiner Sekunde ernst, was aber unglaublich charmant umgesetzt wurde. Die Darsteller hatten mit Sicherheit ebenso viel Spaß, was man bei Max von Sydow in jeder Sekunde merkt. Seine Ausgabe von Ming, dem Herrscher des Universums, ist spektakulär und bereitet unglaublich gute Laune. Mit Ornella Muti, die seine Tochter Aura darstellt, hat man zusätzlich den absoluten Hingucker dazugewonnen. In jeder Szene liegt man ihr zu Füßen. Eine absolute Verführungskunst auf der Leinwand, aber die Frau sah einfach nur unglaublich aus. Sam J. Jones spielt den naiven Football-Spieler Flash Gordon und bringt für diese Rolle einen enorm hölzernen, aber liebenswerten Charme mit. Der Rest kann sich ebenfalls sehen lassen. Erwähnen sollte man aber noch Timothy Dalton als Prinz Barin, der seiner Rolle mächtig viel Ernsthaftigkeit mit einem Augenzwinkern verliehen hatte.

Der Hammer ist auch die Musik: Queen ließen sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere nicht lumpen und lieferten einen ungewöhnlichen, aber immer passenden Score ab, der auch im Plattenladen enorm erfolgreich war. Die Single "Flash" dürfte wohl jedem geläufig sein.

Für mich ist "Flash Gordon" also ein absoluter Kultfilm und eine meiner liebsten Comicverfilmungen. Egal wie mies die Laune ist, dieser Film kann sie beheben. Ein Spaß der mich nun schon über 30 Jahre lang begleitet. Heil Ming!

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