Review

Habe diesen Film gerade auf DVD gesehen und muss als großer Seagal-Fan gestehen, dass ich zwie gespalten bin...
Doch erstmal kurz was zur Story, soweit diese vorhanden ist bzw. verstanden wurde:

Ein ehemaliger Geheimdienstler und Meisterdieb arbeitet jetzt als Professor für Geschichte an Ausgrabungen - vor allem in Asien - wo er sich auch die asiatische Philosophie und Denkweise sowie die Sprache aneignet...
Als er ein Artefakt mit seiner Assistentin ausgräbt, findet dieses auch Interesse in den Augen asiatischer Gangster, die weltweit operieren. Auf der Flucht vor diesen Gangstern wird die Assi erschossen und Seagal inhaftiert.
Als er freikommt, geht er nach Hause zurück, wo kurz danach seine Frau bei einem Attentat ums Leben kommt und Steven auf die Jagd nach den Drahtziehern und ihren Hintermännern geht...
Klingt wie einer von Seagals ersten Filmen, wo er nach Rache sinnend alles in Schutt und Asche legt oder weich klopft. Leider ist die Story wirr und nicht so (gut) umgesetzt wie in früheren Werken und damit wären wir bei der Kritik...:
Ich werde die Kritik mal teilen - in einen positiven Teil und einen negativen...

Kommen wir zuerst zu den positiven Eindrücken:

Die Filmmusik: Sie ist atmosphärisch durch den Asien-Touch und kann daher die Szenerie gut beschallen.
Steven Seagal: Er hat (immer noch) eine große Screen-Präsenz, obwohl er sicher nie einen Oscar oder ähnliches für mimische Fähigkeiten bekommen wird.
Darstellerriege: In ihrer Gesamtheit recht brauchbar, wobei vor allem Michelle Goh mehr als einen Blick wert ist...

Tja, und schon sind wir (leider) bei den negativen Eindrücken:

Erstmal allgemein gesagt - mit Riesenwut im Bauch - dieser Mann ist ein ACTIONSTAR wie er im Buche steht - schweigsam, kampfsporterprobt und mit dem gewissen geheimnisvollen Background - Warum ist es nicht möglich einen guten Actionfilm für $20 Mio mit ihm zu produzieren, wie es früher doch auch ging...aargh....!!!

Regisseur: Nun, den ersten Schuldigen habe ich entdeckt - Michael Oblowitz. Er hätte in seinem Metier bleiben sollen und sich nicht ins Actiongenre verirren - er hat wenig Sinn für Ästhetik ( zum Vergleich - Exit Wounds sah geil aus mit fast gleichem Budget ), von rasanten Schnitten, die die Darsteller besser aussehen lassen, hat er auch noch nicht gehört - er "zer"schnippelt den Film lieber.

Spezialeffekte: Sicherlich gibt es auch im Ostblock gute Handwerker, doch die waren hier wohl nicht verfügbar - man sucht sich eine aufstrebende kleine Firma, die wenigstens brauchbare FX produziert - die hier sahen billig aus und auch die Wire-Effekte waren übertrieben und damit müllig...

Story: Die gibt es nicht wirklich, doch die Überreste passend aneinander zu fügen, konnte nicht das Problem sein - hier war es das: öde, uninspiriert und wirr. Diese ständigen Ortswechsel mit aus dem Off gesprochenen Kommentaren gehören zu einem Film Noir, nicht in einen Actionfilm...

Synchro: Langsam habe ich das Gefühl, dass man Seagals Synchronstimme aus der Lostrommel zieht - jedes Mal hat er eine andere, immer blöder klingende Stimme, die leider viel Müll von sich gibt - vielleicht lag das aber auch schon am Originalskript...

Was soll ich hier für eine Bewertung geben - ich "liebe" diesen Mann als Actiongott, doch wo sind hier die $ 20 Mio geblieben? Wenn er so weiter macht, möchte ich ihn lieber gar nicht mehr sehen, als in Billigwerken, die einem die Tränen in die Augen treiben. Gebt dem Mann endlich wieder einen ordentlichen Regisseur, einen netten, vielleicht auch bekannten Sidekick und ein einigermaßen ordentliches Budget und dann kommt auch ein ordentlicher Film rüber - siehe "Exit Wounds" oder von früher "Out For Justice" & "Zum Töten Freigegeben"...

Wegen nostalgischen Gefühlen und den oben genannten Pluspunkten schwache 4/10 Punkten - Schluchz...

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