Review

Provokant gesagt könnte 21 Gramm mit etwas mehr Action auch aus der Feder von Albert Pyun stammen. Nicht, daß ich ungewöhnliche Zeitsprünge oder gar psychedelische und surrealistische Züge wie die eines Alejandro Jodorowsky nicht mögen würde. Der Stil erinnert hier zudem entfernt an Chuck Palahniuk, seit der Entdeckung durch Fight Club einer meiner Lieblingsautoren. Nur fallen die Wechsel bei diesem Film eher unkontrolliert und wirr aus. Zur Folge hat dies, daß man die Geschichte besonders in der ersten Hälfte unmöglich nachvollziehen kann. Ohne konkrete Vorstellung fällt es zeitweilig sogar schwer die Schauspieler einer bestimmten Rolle zuzuordnen. Dabei ist doch gerade dies für das Drama, welches sich auf die unterschiedlichen Beziehungen der Charaktere untereinander stützt für einen solchen Film unerläßlich. Selbst Pulp Fiction konnte das.
Das Schauspiel an sich hingegen geht in Ordnung. Die Kamera ist sehr agil und immer nah am Geschehen. Aufgrund einsetzender Ermüdung bleiben spektakuläre Überraschungserlebnisse zum Finale trotzdem aus. Hier hat man schon genug Indizien erhalten, um sich das Puzzle prima selber zu basteln. Die religiöse Komponente empfand ich eher als störend und die abschließende Philosophie kann dem nichts hinzufügen. Ein bisschen runder komponiert, tiefsinniger gewürzt und 21 Gramm hätte mich mit einer Geschichte voller Herz überzeugt. Schade.

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