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Eine weitere Comicadaption, aber mitnichten nur eine weitere Emanation aus der US-amerikanischen Superhelden-Varia. BLUEBERRY (von Jan Kounen) basiert auf einem Comic eines der größten Meisters des Metiers überhaupt, nämlich Moebius. Zudem kann Kounen mit einem Ensemble aufwarten, das sich wahrlich sehen lassen kann: Vincent Cassel, Juliette Lewis, Michael Madsen, Ernest Borgnine als rollstuhlfahrender Deputy Rolling Star sowie Eddie Izzard als durchgeknallter Preuße. BLUEBERRY hat also alle guten Voraussetzungen für einen Kultstreifen, und tatsächlich hat der Film so etwas wie Stil – diesen Eindruck hinterlassen nicht lediglich die wunderbaren Aufnahmen von Tetsuo Nagata. So wirklich aber kommt BLUEBERRY nicht aus dem cinemaskopisch eingefangenen Wüstensand. Regelrecht müßig schleppt er sich zu einem Finale, das den Film leider kein Stück besser werden lässt. Der Schatz der Indianer, den die Protagonisten heben wollen, ist kein Gold, sondern ein Halluzinogen, das den Zugang zu einer Parallelwelt öffnet. In selbiger kommt es dann auch zum Showdown zwischen Cassel und Madsen respektive ihren Über-Ichs – leider gestaltet sich dieses wie ein zwanzigminütiger Blick auf einen hübsch animierten Bildschirmschoner ... da muss man dann wirklich schon mal von arg enttäuschten Erwartungen sprechen. 4/10

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