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Blueberry und der Kampf der Dämonen ist ein Abenteuer-Fantasy-Western-Mystery-Psychodrama, das die Geschichte eines unangepassten, eigensinnigen Kerls mit großem Herz und Mut erzählt. Dessen Seele schleppt eine ungelöste Altlast mit sich herum, die durch ein traumatisches Schock-Erlebnis wachgerüttelt wird. Was zunächst nur als äußerlicher Konflikt erscheint, enthüllt sich später als innerer. Für Zuschauer, denen dies zu weltfremd und esoterisch klingt, wird dieser Teil der Kernhandlung aber gut verpackt mit Action, imposanten Kulissen und spannenden, abwechslungsreichen Szenen. So ist die Geschichte vom Aufsässigen Jüngling, der lange bei den Indianern lebt und später Marschall wird, sich verliebt und final im Kampf um Gold, Gerechtigkeit und Rache seinen Dämonen stellt, recht vielseitig bebildert und erzählt.

Fazit: Abgesehen von fehlgeschlagenen Versuchen, die Wirkung von halluzinugenen, bewußtseinserweiternden Drogen minutenlang visuell mittel Computeranimationen darzustellen, dem überraschend, ja enttäuschend unblutigen Duell sowie dem abrupten Ende, ein durchaus passabler Fantasy-Western mit hervorragenden Schauspielern und gewissen Qualitäten. Der Film präsentiert dem Zuschauer nicht alles auf dem Serviertablet und läßt Raum für Interpretationen. Teilweise zuviel davon, was ihm wohl die meisten als Schwäche auslegen werden. Auch für meinen Geschmack hätte der Film an einigen Stellen etwas konkreter werden sollen und hätte so eine deutlich höhere Bewertung eingefahren. So belegt er am Ende "nur" einen Platz im guten Durchschnitt, verpasst aber klar das Prädikat "Must-See". Wer reinschauen will, erlebt keine Riesenenttäuschung, wird aber auch nicht in Begeisterung verfallen. Nur klar empfehlenswert für Western-Fans und "Psychos" mit Anspruch, die sich geistig gerne mit Bewußtseinsthemen auseinandersetzen - sonst vertane Zeit. (6,5/10)

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