Review
von SilverShamrock
Eine überschwenglich positive Kritik in der "Deadline" und ein brutal niedriger "Rotten Tomatoes" Score wollen mal wieder nicht so richtig zusammen passen. Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen.
"Seventh Day" erzählt die Geschichte zweier Exorzisten (alter Hase und Neuling), die den Fall eines Jungen untersuchen, der seine komplette Familie ermordet haben soll. Nach einigen Befragungen gibt sich der Teufel zu erkennen und der Film spult das sattsam bekannte Repertoire an Besessenheitsmotiven ab (inkl. in der Luft schweben, mit verzerrter Stimme sprechen, etc.) Der erfahrene Exorzist Pater Peter (Guy Pearce) hält sich verdächtig zurück und bittet den noch jungen Pater Daniel (Vadhir Derbez), den Exorzismus auszuführen. Der Film endet mit einem vorhersehbaren Twist und etwas Spielraum für eine Fortsetzung, die aber wohl niemand sehen will.
Trotz einer interessanten Grundidee und zweier kompetenter Hauptdarsteller will der zündende Funke nicht so richtig überspringen, was hauptsächlich der uninspirierten Regie anzulasten ist. Bestes Beispiel hierfür dürfte die Szene im Verhörraum des Gefängnisses sein. Der Junge metzelt sich im Flackerlicht durch ein paar hereinstürmende Wachen, während Pater Daniel (und der Zuschauer) die Ereignisse unbeeindruckt aus dem Nachbarraum durch die Scheibe verfolgt. Mit etwas mehr "Wumms" und inszenatorischer Rafinesse (Schnitt, Musik) hätte dies ein spannender Moment werden können. Es scheint aber fast so, als wollte Regisseur Justin P. Lange keine "jump scares" in seinem Film haben. Im Übereifer sind wohl neben den "jump..." auch alle anderen "...scares" gestrichen worden.
Leider ist auch der übergeordnete Spannungsbogen wenig erfolgreich. Der Film enthält zwar keine unnötigen Füllszenen, dennoch plätschert die Handlung zumeist öde vor sich hin und unsere beiden Hauptfiguren sind niemals ernsthaft in Gefahr. Dementsprechend bekommt man auch schauspielerisch lediglich ungläubiges Staunen und nicht zur Abwechslung mal Todespanik vorgesetzt. "Seventh Day" kommt einfach nie so richtig in Fahrt. Nicht einmal das Finale (wenn sich das "wahre Böse" zeigt) kann in puncto Spannung überzeugen. Spätestens im dritten Akt hätte das Drehbuch hier deutlich mehr auffahren müssen. Die Messlatte für Filme dieses Subgenres liegt seit "der Exorzist" wohl einfach zu hoch.
Fazit:
Nicht unbedingt langweilig, aber unaufregend !
Hat man schnell wieder vergessen und will man auf keinen Fall, ein zweites mal sehen.
4/10 Punkte