Ich glaube hier hilft nicht mal ein Kasten Bier, um diesen Zusammenschnitt verschiedener Filme zu ertragen. Wer sich den Traum vom eigenen Folterkeller erfüllen will, für den gibt es hier die passende Geheimwaffe, um jeden Filmfan zu brechen. Godfrey Ho alias Tommy Cheng (Frauenlager der Ninja, Ninja in Action) hat wieder zugeschlagen. Er hat sich die japanischen Attentäter zur Lebensaufgabe gemacht und verwöhnt den ahnungslosen Konsumenten mit ihren Abenteuern. In seine grausige Filmographie reiht sich "Das Imperium der Ninjas" lückenlos ein. Trotz dem erhöhten Einsatz von Pseudonymen, seine grenzdebile Handschrift ist einmalig.
Eine Gruppe von Ninjas will den Drogenmarkt übernehmen, doch dafür müssen erst zwei Drogenbarone ausgeschaltet werden. Ihr Plan ist es beide Parteien gegeneinander aufzuhetzen, wäre ihnen da nicht ein CIA-Agent auf den Fersen, welcher ebenfalls ein Ninja ist. Kurzerhand entführen sie seine Kollegin, doch auch die Drogenbanden lassen sich nicht so leicht austricksen. So entbrennt in der Stadt ein blutiger Kampf, wo die Polizei zwischen allen Fronten steht.
Hier so etwas wie eine Inhaltsangabe zu formulieren ist verdammt schwierig, denn im Grunde genommen wurden hier mehrere unfertige Filme zu einer Katastrophe zusammengeschnitten. Hier existieren mehrere Parteien, die sich gegeneinander ans Leder wollen. Ich beginne mit den Ninjas, welche irgendwo in den Wäldern rumhuschen, nicht mal so etwas wie ein Basislager haben. Der Chef Ninja rennt im orangenen Strampler umher und hebt am liebsten selbst den Riechkolben in die Tüte, um Drogen auf ihre Echtheit zu prüfen. Doch auf die Ninjas wird nun ein CIA-Agent angesetzt. Der kann sich innerhalb einer Millisekunde einen blauen Ninjaanzug überstreifen, das Schwert hatte er wohl vorher in der Unterhose versteckt. Er bekommt eine Einheimische als Partnerin, die nach einem (lächerlichen) Kampf von den Ninjas gekidnappt wird. Weiter geht es mit den beiden Drogenbaronen, dem einen seine Freundin will das Geschäft übernehmen, als der Baron bei einem Überfall durch die Ninjas stirbt. So schiebt man den Mord aber dem loyalsten Mitarbeiter in die Schuhe, welcher nun fliehen muss. Dann kommt auch noch der Sohn des getöteten Drogenbarons und will natürlich seinen Vater rächen. Doch der andere Drogenbaron trachtet ihm nach dem Leben. Dabei verknallt sich der Junior in eine Arbeiterin, die ihm das Leben rettet und sich damit in Gefahr bringt.
Klingt alles reichlich verwirrend und das ist es auch. Hier existiern soviele Charaktere die sich gegenseitig an den Karren fahren, dass man schnell den Überblick verliert. Eigentlich hangelt sich Cheng nur von Keilerei zu Schießerei, oder umgekehrt. Denn wenn die Darsteller den Mund aufmachen, kommt nichts weiter als gequillte Kacke heraus, manchmal schon so grenzwertig, dass nicht mal die unfreiwillige Komik mehr komisch ist. Doch einige Brüller sind trotzdem dabei, die zumindest den Trashfan glücklich stimmen. Die Actionszenen sind fast durchgehend unter aller Sau, man sieht deutlich, wie die Darsteller aneinander vorbeischlagen. Handgranaten haben nicht mehr Wirkung als Silvesterböller und die Waffen klingen lächerlich. Daneben gibt es Rauchgranaten in allen Farben, rosa hat man immerhin nicht genommen und die Ninjas machen sogar Fische zu gefährlichen Wurfgeschossen. Kurz gesagt, Cheng lässt seiner Fantasie wie gewöhnlich freien Lauf, was für den Zuschauer nichts Gutes bedeutet. So verwandeln sich selbst achtzig Minuten in eine Ewigkeit, anstatt Darsteller hat man nämlich Hampelmänner engagiert, die von nichts was mit einem Film zu tun hat, eine Ahnung haben.
Wer sich hier mit wem prügelt ist eigentlich scheißegal, denn man möchte diesen Streifen am liebsten verbrennen. Hier kann man nichts gutheißen, "Das Imperium der Ninjas" ist durchweg eine Katastrophe, die selbst dem eingefleischten Fan das Fürchten lehrt.