Review

Brust und Keulen


Können hübsche Brüste und (zum Großteil miese) pubertäre Gags einen Film tragen? Nein, nur sehr bedingt. „Private School“ ist dafür das perfekte Beispiel, über ein paar Loser, die regelmäßig an einer Mädchenschule spannen und abhängen, dort erste sexuelle Erfahrungen sammeln wollen, jedoch zum Großteil nichts auf die Reihe bekommen...

Im Fahrwasser von „Animal House“, „Fast Times At Ridgemont High“ und vor allem „Porkys“ surft „Private School“ eine sehr seichte Welle. Keine Frage, Betsy Russell ist ein feuriger Banger und mit etwas Bier intus und dicken Eiern kann diese sexuelle Belästigung in Filmform vielleicht grob funktionieren. Doch ansonsten ist das weder als RomCom noch als Sexklamotte eine echte Empfehlung für mich. Abgesehen vom Soundtrack mit enormer Hitdichte zogen sich die 90 freizügigen Minuten wie abgelaufener Hubba Bubba. Phoebe Cates und Matthew Modine müssen öfters schmunzeln und mit dem Kopf schütteln als im Script stand, die Sidekicks sind direkt aus unlustigen, perversen und aus heutiger Sicht massiv fragwürdigen Comics entsprungen, Chemie im Cast kann man nur erahnen. Das Ding ist maximal als voyeuristischer, nur milde unterhaltsamer Blick in ein Mädcheninternat zu gebrauchen, ein einfallsloses feuchtes Träumchen, nahezu auf „Eis am Stil“-Niveau, nur amerikanischer und mit den Charts im Hintergrund. Und ganz nebenbei, ohne solchem schwanzgesteuerten Schmarn zu viel Bedeutung zukommen lassen zu wollen: Wenn eine ganze Generation junger Männer auf solchen „Komödien“ groß geworden ist, warum wundern wir uns dann noch über Dickpicks, lahmende Gleichberechtigung oder tagtägliche Übergriffe? Denkt mal drüber nach. Aber selbst ohne diesen diskussionswürdigen Beigeschmack bleibt „Private School“ eine Luftpumpe. Da gibt es dutzende bessere „Aufklärungsfilmchen“ aus allen Jahrzehnten. Für mich ist das nichtmal B-Ware. 

Fazit: spitz wie ein Bleistift hinterm Ohr... „Private School“ hat viel 80er-Feeling und -Mode, heißeste Aussichten und einen knackigen Soundtrack einmal die damaligen Charts hoch und runter - aber ohne glaubhafte Figuren, einen Hauch von Story oder ein klitzekleinstes Bisschen Spannung/Konflikte wird das nichts mit einem guten Film. Eher mit recht zähen 90 Minuten - egal wieviel Mädels sehenswert blankziehen... 

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