Bei Matrix XP handelt es sich um eine durchaus gelungene Parodie auf den ersten (und besten) Teil der Trilogie. Innerhalb von knapp fünf Minuten werden hier so einige Szenen von Matrix durch den Kakao gezogen.
Eine wirkliche Story lässt sich natürlich in der kurzen Zeit nicht erzählen. Größtenteils sind hier kaum Dialoge sondern eine Aneinanderreihung von Persiflagen zu sehen. Hier und da taucht mal ein Agent auf und bastelt auch schon mal eine Luftballonfigur für ein kleines Mädchen. Außerdem gibt’s ein paar Actionszenen, welche allerdings nur zum Teil gut choreographiert sind. Allerdings macht die Sinnlosigkeit einiger Kampfsequenzen das Ganze nur noch witziger, bemerkt man doch sofort, dass das alles nicht so ernst gemeint sein soll. Die Entstehung dieser Szenen zu sehen ist schon interessant. Dafür empfehlen sich die Outtakes, die man ebenfalls auf der Website von Matrix XP downloaden kann.
Gedreht und produziert wurde alles von deutschen Studenten und in Anbetracht dessen gibt es hier doch einige sehr gute Effekte zu sehen (z.B. die heran fliegenden Einkaufsregale). Die Darsteller von Neo und Morpheus sehen den Originalen sogar ähnlich, nur Trinity weiß nicht so recht zu überzeugen. Die Musik passt auch wie die Faust aufs Auge, ist sie doch im totalen Matrix-Stil gehalten.
Es existiert auch eine englisch synchronisierte Version dieses Kurzfilms, welche jedoch weniger zu empfehlen ist, da die Witze dort nicht so gut rüberkommen. Ich erwähne das auch nur der Vollständigkeit halber.
Insgesamt hat dieser Kurzfilm auf jeden Fall das Zeug zum Kult, falls er diesen Status noch nicht erreicht hat. Da haben die „Ricke-Brothers“ wirklich was geleistet. Um ihn zu verstehen sollte man Matrix selbstverständlich gesehen haben. (Meine Note: 9,5/10)